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Rezensionen von yellowdog:

Briefe an die kommenden Generationen – Band 3

Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht von Gabriele von Arnim

Dieses Buch von Gabriele von Arnim, deren letzte Bücher wie z.B. Der Trost der Schönheit mich schon beeindruckten, ist Band 3 der Reihe Briefe an die kommenden Generationen.
Im Prinzip ist es ein Essay von 80 Seiten über Probleme der heutigen und zukünftigen Welt. Ob das Buch die kommenden Generationen wirklich erreicht, bezweifle ich fast.

Zu viele Zitate aus Literatur und Philosophie, z.B. Camus, die viele heute nicht mehr gut kennen, die ältere aber doch beeinflussten. Deren Werk und Wirkung sollte nicht verloren gehen.
Mich hat der Text überzeugt. Gabriele von Arnim ist eine wundervolle Schriftstellerin.

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Harter Stoff von JCO

Babysitter von Joyce Carol Oates

Ein neuer Roman der großen amerikanischen Schriftstellerin Joyce Carol Oates ist fast immer etwas besonders. Babysitter ist ein verstörender, auch spannender Roman und gleichzeitig ein Porträt einer bestimmten Zeit in den USA. Es sind die siebziger in der näheren Umgebung von Detroit. Eine gefährliche Zeit mit Rassenunruhen, die die weiße Mittelschicht ängstigte und es geht ein Serienmörder um, genannt Babysitter, da er Kinder entführt, foltert und tötet.

Beim Lesen musste ich mehrfach an den Film Summer of Sam denken, der zeitlich und thematisch nahe liegt.
Die Spannungen der Zeit sind greifbar.

Im Mittelpunkt steht Hannah, eine verheiratet Frau und Mutter kleiner Kinder, die sich auf eine gefährliche Affäre einlässt. Anhand ihrer Position schafft Joyce Carol Oates eine subtile Gesellschaftskritik.

Es ist ein Roman, der eine soghafte Wirkung entfaltet. Die erste Romanhälfte habe ich am Stück gelesen und war völlig gefesselt.

Ich denke, Joyce Carol Oates ist trotz ihrer Erfolge beinahe noch eine unterschätzte Autorin.

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Western mit Niveau

Letztes Gefecht am Saber River von Elmore Leonard

Letztes Gefecht am Saber River von Krimi-Legende Elmore Leonard ist ein Western, geschrieben mit den Mitteln des Genre, aber sehr sorgfältig und es ist wirklich ein Buch mit Niveau. Elmore Leonard konnte einfach schreiben und so ist dieser Roman von 1959 auch heute noch gut lesbar.
Das Buch wurde aus dem Englischen von Florian Grimm übersetzt-

Der Roman ist charaktergetrieben und nicht sehr actionreich, vom Finale angesehen.

Es wird viel geredet und die Dialoge sind gut gemacht.

Es wird eine Zeit getroffen, gegen Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs. Der Protagonist Cable hat für die Konföderierten gekämpft. Verwundet kehrt er zurück und zieht mit Frau und Kinders in seine ehemalige Heimat. Da gibt es Konflikte, doch Cable bleibt standhaft. Seine Geradlinigkeit zeichnet ihn aus. Damit steht er für einen Typ, der typisch ist für einen Helden des amerikanischen Westerns.
Wer gerne Western liest ist hier richtig.

Der Roman wurde auch verfilmt. Den Film würde ich gerne einmal sehen.

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Ein Bericht

Nachtblaue Blumen von Alexander Kamber

Das Buch handelt von Frauen, die wegen angeblicher Hysterie in einem Sanatorium behandelt wurden. Es ist 1890 und die Behandlungsmethoden sind mehr als fragwürdig, z.B. Hypnose.
Dieses Thema wurde schon öfter in der Literatur beschrieben. Der Autor Alexander Kamber verfügt über die Sensibilität, die Gefühlswelt seiner Protagonistin zu erfassen.

Sie ist 16 und Waise.
Ihre Berichtsform funktioniert für das Buch. Mit Cleo, mit der sie sich im Sanatorium befreundet, gibt es eine weitere interessant Figur. Das Buch lässt einen als Leser nicht unberührt.
Es ist ein kurzer, aber lesenswerter Roman.

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Neo Noir in Tel Aviv

Lockvogel von Daria Shualy


Der Lockvogel ist ein eigenwilliger Roman einer neuen Autorin aus Israel. Daria Shualy! Wohl ein Name, den man sich merken muss.
Ebenso eigenwillig wie bemerkenswert ist die toughe Protagonistin Masi, die auf der Suche nach einer verschwundenen Frau in Tel Aviv ist.
Es ist ein Kriminalroman, dann aber auch mehr, denn das Verhalten der Figuren ist mehr im Mittelpunkt als die eigentliche Ermittlung.

Manche sprechen bei diesem Buch von Neo Noir. Das ist ja eigentlich ein Begriff aus der Welt des Films, aber doch scheint er hier interessanterweise zu passen. Überhaupt hat das Buch einige filmhafte Passagen und Momente.

Ich muss sagen, ich hatte meine Probleme mit dem Stil, aber ich erkenne die Qualität.
Das Buch ist atmosphärisch! Die Hitze in Tel Aviv vermag man beim Lesen zu spüren.

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Odas Verschwinden

Wie Inseln im Licht von Franziska Gänsler

Wie Inseln im Licht von Franziska Gänsler ist ein lesenswertes Buch.
3 Jahre hat die 27jährige Zoey ihre Mutter gepflegt, bis diese starb. Jetzt ist Zoey an einem Ort in Frankreich, wo sie die Asche der Mutter verstreuen will. Hier hatte sie vor 20 Jahren als Kind gelebt, hier war ihre kleine Schwester spurlos verschwunden.

Zoey und ihre Mutter zoen nach Berlin. Von Oda haben sie nie wieder etwas gehört.
Doch jetzt beginnt Zoey zu forschen, was damals passiert sein könnte.

Franziska Gänsler hat einen ruhigen Ton gefunden und kreiert Sätze, die zur Stimmungslage der Figur passen und diese vermitteln. Melancholie durchzieht den Text. Man ist nahe bei Zoey, folgt ihren Gedanken und Erinnerungen durch das ganze Buch.
Ich denke, die Autorin verdichtet den Text auf ein stimmiges Maß.

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Ein Bericht

Nachtblaue Blumen von Alexander Kamber

Nachtblaue Blumen

Das Buch handelt von Frauen, die wegen angeblicher Hysterie in einem Sanatorium behandelt wurden. Es ist 1890 und die Behandlungsmethoden sind mehr als fragwürdig, z.B. Hypnose.
Dieses Thema wurde schon öfter in der Literatur beschrieben. Der Autor Alexander Kamber verfügt über die Sensibilität, die Gefühlswelt seiner Protagonistin zu erfassen.

Sie ist 16 und Waise.
Ihre Berichtsform funktioniert für das Buch. Mit Cleo, mit der sie sich im Sanatorium befreundet, gibt es eine weitere interessant Figur. Das Buch lässt einen als Leser nicht unberührt.
Es ist ein kurzer, aber lesenswerter Roman.

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3 Sommer

Babas Schweigen von Özlem Çimen

Die Erzählerin ist als Tochter türkischer Einwanderer in der Schweiz geboren. In diesem Buch werden 3 Sommer geschildert, die sie in einem Dorf in der Türkei bei den Großeltern und der Familie verbringt.
Die Abschnitte wechseln kontinuierlich.
1990 ist sei gerade mal eine Jugendliche, 2013 erstmals schwanger.

Dann in der Gegenwart ist sie Mutter zweier Kinder.

Sie beginnt sich mit der Familiengeschichte zu beschäftigen. Als Schweizerin ist sie überrascht von der Zugehörigkeit ihres Vaters zu einer kurdischen Minderheit. Auch der Genozid an den Armeniern spielt eine Rolle.

Sprachlich hat das Buch viele poetische Momente.
Es ist ein schmales Buch. Man hat nicht das Gefühl schon fertig zu sein. Mal sehen, was die Autorin Özlem Çimen noch schreiben wird.

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Jimmy und Tristan

Der ehrliche Finder von Lize Spit

Der ehrliche Finder ist ein kurzer Roman über zwei Jungen. Jimmy und Tristan.
Angesiedelt ist die Geschichte in Belgien, aber Tristan ist ein Flüchtlingskind aus dem Kosovo.
Es wird leider nie aus Tristans Perspektive erzählt, daher bleibt er dem Leser ein wenig fremd.
Die Erlebniswelt von Jimmy aber lernt man gut kennen, doch auch hier ist kein Erzählen aus erster Person, dennoch erfährt man seine Eindrücke.

Bisher hatte ich noch kein Buch von Lize Spit gelesen, auch nicht ihren Erfolgsroman Und es schmilzt. Ich war ein wenig überrascht, über die mehr oder weniger schlichte Sprache. eigentlich hat Lize Spit überhaupt keine Sprache. Literarisch war ich enttäuscht. Doch das der Text präzise verfasst wurde, kann ich zugestehen. Auch sind einige Passagen mit den beiden Jungs durchaus ergreifend. Doch als Flüchtlingsgeschichte hat es mich zu wenig erreicht. Meine Wertung bewegt sich daher im Mittelfeld.

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Familiengeschichte

Annas Lied von Benjamin Koppel

Annas Lied ist eine groß angelegte Familiengeschichte um eine jüdische Familie in den dreißiger/vierziger Jahren in Dänemark. Hannah ist die jüngste in der Familie, mit 4 Brüdern. Sie ist musikalisch begabt, soll aber dennoch verheiratet werden, um die Tradition zu erfüllen.
Man bekommt das erwartbare.

Aber auch nicht weniger.
Die Handlung geht über die Zeit des Kriegs hinaus über die Jahrzehnte. Man folgt dem Leben der Protagonistin, bis Hannah auf fast 100 Jahre zurückblicken kann. Dabei blieb die Musik für sie immer eine wichtige Komponente in ihrem Leben, wie es auch für ihren Neffen gilt. Und der hat Ähnlichkeiten mit Benjamin Koppel selbst, dem Autor dieses Buch, der ein Musiker ist.

Wer Familiensagas mag, kommt hier auf seine Kosten.

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