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Kunden em pfehlungen

Rezensionen von Bücher in meiner Hand:

Packend!

Revanche von Alexander Oetker

Dieser siebte Fall für Luc Verlain und sein Team - okay, eigentlich wär jetzt Anouk die Chefin - spielt auf einer Fähre und erinnert stark an alte "Whodunit"-Krimis. Quasi ein geschlossener Raum plus sich darin aufhaltende Personen, weshalb nun alle, die zu dem Zeitpunkt auf der Fähre waren, verdächtig sind.

Ich rätselte also von Anfang an sofort mit, versuchte auch zu erahnen, ob die Aussagen der Verdächtigen wahr sein könnten oder ob sich irgendwelche Lücken auftun, doch bis ich auf der richtigen Spur war, dauerte es genauso lange wie bei Lucs Team.

Für die Polizei ist es zuerst unklar, ob der Malermeister heimlich von der Fähre ging oder sich irgendwo versteckt hält oder über Bord ging. Als er endlich gefunden wird, hat er eine Muschel in der Tasche. Zufall? Eher nicht, wie sich bald darauf zeigt. Yacine, Lucs ehemaliger Kollege aus Paris, ruft an und erzählt von einem ähnlichen Fund, worauf Luc gleich nach Paris fährt und die zwei Freunde sich endlich wieder sehen.

Ich fand es super, dass Yacine wieder einmal beteiligt war. Ich hab ihn fast ein bisschen vermisst. Luc ihn natürlich auch. Gemeinsam geht das Ermitteln fast wie von selbst, auch wenns gefährlich wird.

"Revanche" war erneut ein sehr spannender und interessanter Fall. Die Umsetzung war toll. Und wie immer packt Oetker noch etwas aus, ein Motiv etwa, das niemand erwartet hätte und stellt Bezüge her, die nur durch gründliche Polizeiarbeit erarbeitet werden, die mich ebenfalls total überzeugt hat.

Bei dieser Reihe freut man sich auch nach dem siebten Band noch wahnsinnig auf den nächsten Band!

Fazit: Geheimnisvoll war er auch, aber vor allem war es ein packender Fall!
5 Punkte.

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Prall gefüllte Stunden

Stille Nacht im Schnee von Alexander Oetker

Nach Alexander Oetkers beiden anderen Romanen, die jeweils im Sommer in Frankreich und in Italien angesiedelt sind, war ich gespannt auf Weihnachten in der Schweiz.

Die winterliche Atmosphäre im Wallis mit dem vielen Schnee, dem gemütlichen Chalet, dem mehrheitlich passenden Essen etc. hat der Autor toll eingefangen und auch die Geschichte an sich ist stimmig.

Die Sommerromane sind mir aber lieber.

Mein Problem: es war das x-te Buch, das ich in Folge gelesen habe, das keine Weihnachtsstimmung verbreiten konnte, weil es mit Weihnachtsgrinchen bevölkert war. In Oetkers Sommerromanen sind die Familienverhältnisse zwar auch nicht bestens, aber hier war mir das Übel einen Ticken zu stark.

Eigentlich ist es ähnlich wie in vielen Familien: nicht alle sind sich grün und irgendwann lupft es den einen den Hut, während andere oberflächlich schwatzen oder schweigen - oder Zeitung lesen, wie in diesem Falle Sohn Christoph.

Die Eltern Elisabeth und Pascal laden zum Fest ein. Es ist friedlich, bis die ersten Gäste, der zeitungslesende Christoph samt seiner Frau Gesine und Sohn Mats plus Hamster, eintreffen. Je mehr Gäste, je unfriedlicher die Stimmung. Und Pascal und Elisabeth finden je länger, je weniger den richtigen Zeitpunkt ihrer Familie etwas Entscheidendes mitzuteilen. Kein Wunder, dass nicht nur das Feuerwerk draussen Funken zündet und knallt.

Pascal war für mich die beste Figur in der Geschichte. Mit ihm hab ich mitgelitten, wenn er mal wieder gedankenverloren in der Küche stand.

"Stille Nacht im Schnee" umfasst nur wenige, aber prall gefüllte Stunden dieser Familie. Es war unterhaltend, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht wäre es anders, wenn ich im Voraus nicht schon so viele Flops in Folge gelesen hätte.

Fazit: Gut geschrieben, unterhaltsam, für mich aber leider das falsche Buch zu diesem Zeitpunk.
Knappe 4 Punkte.

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Hier stimmt alles

Book Lovers von Emily Henry

Vor "Book Lovers" habe ich bereits zwei andere Romane von Emily Henry gelesen. Dabei war ich bisher zwiegespalten. Eigentlich erzählt Henry gute Geschichten, doch die waren mir zu überladen und dann kam oft noch dieses "nicht-miteinander-sprechen" dazu.

Da ich das Potential aber sah, weil die Romane ja nicht schlecht per se waren, griff ich gerne nach ihrem neuesten Roman "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen".

Ich war überrascht, dass im Vorwort angekündigt wird, dass dies wohl Henrys bestes Buch sei. Mutig, das zu schreiben! Da ich bisher ja bei ihren vorherigen Büchern immer was zu kritisieren hatte, war ich also noch mehr gespannt als eh schon.

Henry erzählt die Geschichte der auf den ersten Blick toughen Literaturagentin Nora, die ihre Schwester Libby nach Sunshine Falls begleitet. Die Kleinstadt ist Schauplatz eines Romans von Noras bester Autorin Dusty. Libby ist im fünften Monat schwanger und will einige ruhige Wochen hier verbringen und Nora soll endlich mal entspannen und Ferien machen. Was sie aber nicht tun wird...

So idyllisch wie in Libbys Lieblingsroman ist es vor Ort nicht. Sunshine Falls heisst niemanden willkommen, es ist eine verschlafene Ortschaft mit nur ganz wenigen Läden und Restaurants. Nora staunt nicht schlecht, als sie den ihr bekannten Lektor Charlie im Café entdeckt - sie haben sich einmal auf ein Arbeitsgespräch in New York getroffen und sich beide auf dem falschen Fuss erwischt. Nun wird auch klar, wieso Charlie den Roman doof fand, denn er stammt aus Sunshine Falls, das so ganz anders ist, als dort geschildert.

Ich fand es toll, wie die beiden sich von einer anderen Seite kennenlernen. Dies geschieht mit viel Humor und Tiefgründigkeit, denn beide haben in ihren Leben schon so einiges erlebt. Die Autorin lässt den Protagonisten ihre Leben und ihre Wesenszüge und versucht sie nicht zu ändern. Nora wird also nicht vom Workaholic zur Geniesserin des süssen Nichtstun, sondern bleibt wie sie ist. Desgleichen Charlie. Und so haben wir zwei Figuren, die eigentlich perfekt zueinander passen, nur wissen sie es am Anfang noch nicht.

"Book Lovers" ist ehrlicher, realistischer und moderner als Henrys vorherige Bücher. Die Ankündigung im Vorwort trifft tatsächlich zu. Ja, es ist wirklich der bisher beste Roman von ihr und ich habe jede einzelne Seite sehr genossen.

Fazit: Wahrlich Emily Henrys bestes Buch bisher - eine tolle Lovestory, bei der alles stimmt!
5 Punkte.

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Scheu und scheu gesellt sich gern

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten von Katharina Herzog

Die scheue Autorin und Schauspielerin Betty Andrews kommt nach Swinton-on Sea. Weniger wegen der Lesung, die sie beim Bücherfestival halten soll, sondern weil ihr ein Illustrator aufgefallen ist, der angeblich aus dieser Gegend kommt. Er soll ihr neues Kinderbuch illustrieren. Doch Betty hat Angst, dass sie erkannt wird.

Eliyah, der Buchhändler, hilft Betty aus der Klemme. Und weiss lange als Einzigster, wer Lizzy aka Betty, die unter falschem Namen reist, eigentlich ist.

Nun bleibt die Suche nach dem Künstler E. Smith, der Betty immer mal wieder einen Hinweis schickt - doch erst als sie sich getraut, sich nicht mehr zu verstecken, wird auch das Rätsel um E. Smith und das Cello-Geheimnis ihrer Grossmutter gelöst. Ich war positiv überrascht, als ich erfuhr, wer Mister Smith ist - ich habe auf wen völlig anderen getippt.

Neben Eliyah, dem scheuen heimlichen Star dieser Reihe, dem alle sein Glück seit "Winterglitzern" gönnen würden, trifft man auf viele bekannte Figuren aus den ersten beiden Bänden und auch auf neue, wie Betty und ihre Grossmutter. Die Charaktere sind glaubhaft und stimmig gezeichnet - und ich freute mich, über die einen wieder etwas zu lesen und andere noch besser kennenzulernen.

"Herbstleuchten" war mein dritter Besuch im kleinen Bücherdorf und der beste bisher! Es hat unheimlich Spass gemacht, Betty und Eliyah zu begleiten. Die beiden passen perfekt zueinander. Scheu und scheu gesellt sich gern, oder so ;-) Die Rätsel, die sie lösen mussten, waren auch sehr interessant in die Geschichte eingebaut.

Die Jahreszeit wurde perfekt eingebunden, doch obwohl es im Herbst spielt, kann man diesen dritten Band auch wunderbar unter dem Jahr lesen, zum Beispiel am heutigen Valentinstag, denn es ist die perfekte Lovestory - und birgt eben nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern noch viel mehr in sich.

Fazit: Ein Star inkognito im Bücherdorf - romantisch, emotional, zart und überraschend zugleich.
5 Punkte.

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Mega schön

Das Leuchten der Blätter von Patricia Koelle

Ava lernte man ja schon im Vorgängerband kennen. Man weiss, dass sie eigentlich mehr will, als nur den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Tante weiter zu führen. Doch da sie sich ihr verbunden fühlt, getraut sie sich nicht, ihre eigenen Träume zu verwirklichen und den Laden neu zu gestalten oder eventuell aufzugeben.

Ava lebt auch sonst sehr zurückgezogen.

Ein Symbol auf einem Gegenstand, das Ava auch schon aufgefallen ist, springt einer Kundin ins Auge - zusammen mit ihr, Solvie, Amerikanerin mit deutschen Wurzeln, wagt Ava den Schritt raus aus den vier Wänden.

Die zwei sind sehr unterschiedliche Frauen, introvertiert die eine, extrovertiert die andere und dennoch verstehen sie sich gut. So gut, dass Ava sich Solvie anschliesst und endlich mal Urlaub macht. Natürlich dient dieser Urlaub nicht nur der Erholung, sondern auch der Suche nach dem Ursprung dieses Symbols. Auf einer alten umgebauten Burg kommen sie diesem Geheimnis immer näher.

Auch diesen Band hab ich sehr genossen - die spezielle heimelige Atmosphäre, die Autorin Patricia Koelle immer wieder schafft, ist auch hier anzutreffen. Ihre Romane sind Ferien für die Seele, wie ich schon öfters geschrieben habe. Kunsthandwerk und Wälder sind natürlich auch hier wieder die Themen, um die herum sich dieser dritte Band ansiedelt. Dieses Mal ist es unter anderem das Thema Gartenraum - und zaungestaltung, mit dem einige Figuren sich beruflich beschäftigen.

"Das Leuchten der Blätter" erzählt abwechslungsreich die Geschichte des dritten Windes. Nach Ende der Lektüre bin ich auf den vierten und letzten Band der Reihe gespannt.

Fazit: Mega schöner dritter Band!
5 Punkte.

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Maureen auf Reise

Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry von Rachel Joyce

Zehn Jahre nach "Queenie Hennessy" erzählt Rachel Joyce nun die Geschichte von Maureen, der Ehefrau von Harold Fry, der "Die unwahrscheinliche Pilgerreise" zu Queenie unternahm.

Nach so langer Zeit ist man natürlich gespannt, was jetzt noch alles kommt und ob der neue Roman an die Vorgänger anschliessen kann.

Maureen ist ein sperriger Charakter, sie wirkt nicht sonderlich sympathisch. Man will nicht wirklich mit ihr befreundet sein, so wie sie sich gibt. Sie hat mit dem Verlust ihres Sohnes David nie wirklich abgeschlossen und möchte das nun endlich tun.

Wieso genau Maureen diese Reise unternehmen möchte, ist mir trotz allem nicht wirklich klar geworden - also theoretisch schon, aber da sie sich so dagegen wehrt, hätte sie es auch sein lassen können, erst spät wird sie aufgeschlossener. Maureen trägt eine Eifersucht in sich auf alle und alles, weshalb sie die Menschen, die ihr Mann Harold auf seiner Reise kennenlernte, absolut nicht treffen will, obwohl ohne einige davon ihr Entdeckungstrip nicht umsetzbar wäre.

Für die Autorin war die Fry-Queenie-Geschichte wohl erst komplett, wenn sie auch Maureens Story erzählt. Ich hätte dieses dritte Buch nicht gebraucht - aber für mich war es klar, dass ich es lesen werde und somit eben auch Maureen die Gelegenheit gebe, sie ein wenig besser zu verstehen.

Und das schafft die Autorin - obwohl ich Maureen immer noch nicht mag, gelingt es Rachel Joyce, eine unsympathische Figur zugänglicher zu machen. Trotz viel Melancholie durchzieht auch leiser Humor diesen Kurzroman, was die Geschichte leichter und lesenswerter macht.

Einige Schauplätze sind ganz toll beschrieben, ein spezieller Garten etwa. Die Szenen darin fand ich toll.

Es ist aber wichtig, diese drei Bücher um Harold Fry unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man wirklich versteht, um was es hier geht.

Fazit: Die letzte grosse Reise der Familie Fry, hier bequemer als noch vor zehn Jahren, denn Maureen reist im Auto, was aber auch nicht ohne Komplikationen bleibt. Ich hoffe, sie sind nun alle glücklich bis an ihr Lebensende.
4 Punkte.

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Gekonnt umgesetzt

Wer den Löffel abgibt von Jessa Maxwell

Ein tolles, und sehr zum Inhalt passendes Cover ziert den Debütroman von Jessa Maxell. Schauplatz ist das Anwesen von der berühmten Köchin Betsy Martin. Hier soll die "Bake Week" aufgezeichnet werden, bei der Betsy bereits seit Jahren als Jurorin amtet. Doch Betsy freut sich dieses Jahr nicht wirklich auf die Woche, denn ihr wird ein junger Juror an die Seite gestellt, der ziemlich arrogant ist.

Die Teilnehmer hingegen sind alle unsicher und nervös und könnten unterschiedlicher nicht sein. Es dauert nicht lange, und schon fliegen die ersten Kandidaten und Kandidatinnen aus der Sendung - so im Sinne von "Sechs kleine Bäckerlein...". Spätestens am zweiten Tag merken alle, dass da was ganz und gar nicht koscher läuft, denn es wird sabotiert.

Und nun merkt man, wie gut die Autorin schreibt, denn sie überrascht immer wieder. Nach und nach erzählt sie mehr über die Kandidaten und Juroren. Des Weiteren lässt Jessa Maxell Dinge irgendwie stehen und man denkt, das müsse so oder so sein. Aber dann ist es doch oft ganz anders.

Die Geschichten und Schicksale der Kandidaten, also von Gerald, Hannah, Stella Pradyumna, Lottie und Peter waren interessant zu lesen, den Sieg hätte man den einen mehr, den anderen weniger gegönnt.

Es dauerte ein wenig, bis ich rein kam in die Story, dafür wurde ich danach jedenfalls gut unterhalten und war pausenlos gespannt, wer jetzt nun für welches Desaster zuständig ist. Manchmal jedoch hätte sie aus einigen Szenen (z.b. den Karteikarten) mehr rausholen können.

Ich würde mich freuen, wenn es von der Autorin demnächst mehr zu lesen gibt. Dieses Debüt ist gelungen und machte Spass.

Fazit: Krimi und Backshow in einem - gekonnt umgesetzt.
4 Punkte.

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Da hilft die schönste Sprache nichts

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe von Susan Fletcher

Eigentlich dachte ich, es handle sich hier um einen Krimi. Als Ermittlerin eine im Rollstuhl sitzende Seniorin, geistig total fit. Dies ist Florence Butterfield, 87jährig. Sie lebt noch nicht lange in Babbington Hall. So weit so gut.

Als Arthur, ein Bewohner der Seniorenresidenz, mit dem sich Florrie angefreundet hat, unerwartet stirbt, denkt noch niemand an einen ungeklärten Todesfall.

Erst als die Heimleiterin Renata Green eines Abends aus dem Fenster stürzt, werden Florrie und Stanhope misstrauisch. Denn Renata erzählte am Vortag noch, dass sie verliebt sei und endlich einmal nach Paris wolle. Sie verabredete sich sogar mit Florence, denn sie sollte aus ihrem langen und abenteuerlichem Leben erzählen - und besonders von der Liebe.

Florence hatte sich bereits überlegt, was sie Renata alles erzählen wird und was nicht. So weit so - immer noch - gut.

Doch nun beginnt Florence, in ihren Gedanken ihr gesamtes Leben durchzugehen. Susan Fletcher erzählt dies alles sehr bildhaft und poetisch. Und sehr ausführlich. Zwischendurch wird kaum nennenswert, aber immerhin ein wenig ermittelt, sehr bedachtsam, manchmal auch unaufmerksam. Da kommt keine Spannung auf, und "Krimi" ist somit die falsche Bezeichnung für diesen Roman, der 496 Seiten umfasst.

Mir waren es 200 Seiten zu viel. Leider war auch die "Krimi"-Handlung nicht wirklich überzeugend, denn so, mit ähnlichen Gründen und denselben Tätern, hab ich es schon öfters in viel spannenderen Krimis gelesen (ebenso was Florries Geheimnis angeht). Keine Frage, Miss Butterfield hatte ein interessantes Leben, doch für mich passte dieser Mix nicht. Die Autorin hätte sich entscheiden sollen, über was sie schreibt: entweder über die Todesfälle oder über Florence Butterfield, dann wäre es nicht so unfassbar langatmig geworden - da hilft dann eben auch die schönste Sprache nicht.

"Florence Butterfield und die Nachtschwalbe" ist ein Roman für Leute mit Geduld. Für Leser und Leserinnen, die mehr Freude an schönen Sätzen und bildhaftem Sprachstil haben als an fesselnder Handlung.

Fazit: Wer täglich gerne nur einige Sätze lesen mag und poetische Worte geniesst, und sich damit begnügt, dem kann ich diesen Roman von Herzen empfehlen. Krimiliebhaber*innen sollten besser Abstand nehmen.
3 Punkte.

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Tricksen und täuschen

Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung von Pierre Martin

Wie aus dem ersten Band bekannt, möchte Lucien le Comte die Familientradition nicht aufrecht erhalten. Sich lossagen davon kann er sich allerdings auch (noch) nicht. Deshalb nimmt er sich vor zu tricksen - oder wie er es nennt: zu täuschen.

Lucien bedient sich in der Trickkiste und hat für seinen nächsten Auftrag eine gute Idee und täuscht dort den Tod eines Mannes vor.

Ein bisschen Muffensausen hat er jedoch, als eine Polizeireporterin seinen Weg quert.

Der nächste Auftrag folgt zugleich und der ist schwieriger - der Auftraggeber soll auch das Opfer sein. Lucien bleibt aber noch genügend Zeit seinen Onkel zurechtzuweisen und ihm nachzuspionieren, sich mit Damen zu treffen und die eine von ihrem Stalker zu befreien, plus sich um sein Restaurant zu kümmern, in dem er gegen die örtliche Mafia, die ihn erpressen will, vorgeht.

Es wird nicht langweilig in diesem zweiten Band. "Die Kunst der Täuschung" hat Lucien perfekt drauf. Dabei bleibt er immer höflich, fast immer charmant und outet sich öfters als Fan von Madame le Commissaire (wie auch von ihrem mittlerweile kaputten Auto und von ihrem Begleiter Rouven). Ich muss gestehen, ich bin trotz aller Unterhaltung, die mir "Monsier le Comte" bietet, mehr Fan von "Madame le Commissaire", deren Reihe mir tatsächlich viel besser gefällt.

Nach dem ersten Band war für mich entscheidend wie der zweite Band ist, um zu sehen, ob ich diese Reihe um Monsieur le Comte Lucien weiterverfolge. Ja, ich werde es, aber nicht als Mustread sondern als "nice to read" - wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich denke noch immer, dass die "Kunst der Täuschung" mit der Zeit nicht mehr so interessant ist und sich auch das Drumherum irgendwann erschöpft. Trotz allem Humor, witzigen Ideen, viel Savoir Vivre und einigem mehr, spürte ich das bei mir schon jetzt ein bisschen.

Fazit: Humorvoll und unterhaltende Lektüre!
4 Punkte.

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Einfach weihnachtlich-winterlich toll!

Das kleine Schloss in Schottland von Julie Caplin

Izzy McBride, bekannt aus Band 8, dem "kleinen Cottage in Irland", ist nun endlich in Schottland, auf "ihrem" Schloss angekommen. Eigentlich will sie langsam beginnen das Schloss auf Vordermann zu bringen und das Gelernte aus dem Kochkurs in Irland auszuprobieren, um Sicherheit im Kochen zu haben, sobald sie ihr Bed and Breakfast eröffnen wird.

Doch sie hat die Rechnung ohne ihre exzentrische Mutter Xanthe gemacht. Die hat heimlich schon einen Gast einquartieren lassen - er zahlt gut, und Geld können sie gebrauchen, da die Renovation einiges schluckt. Aber nicht genug, bald kündigt sich auch eine Reisegruppe für über die Weihnachtstage an. Gut, dass Izzy ihre Freunde aus dem Kochkurs, Jason und Fliss, immer fragen kann.

Unterdessen hat Izzy viel mit ihrem Gast, dem Autor Ross Adair, zu tun. Obwohl sich die beiden meistens gut verstehen, geraden sie genau so oft aneinander. Ihn scheint ein Geheimnis zu umgeben, da ist sich Izzy sicher. Nicht sicher ist man als Leserin, man überlegt sich sich öfters, ob Ross vielleicht nicht auch hinter den Saphiren her ist oder nur der von der Mutter gerufene Möchtegernhistoriker und Schatzsucher Godfrey, der alle nervt.

Die Figuren haben mir gut gefallen, auch die Wildzelter. Der Umgang mit Izzys anstrengenden Mutter verlangt einiges ab. Izzy reagiert glücklicherweise anders, als ich das getan hätte, bewundernswert. Auch Ross hat mit seiner Familie zu kämpfen, er kann damit nicht so gut umgehen wie Izzy.

Der Roman überrascht immer wieder: durch neue Situationen, neue Gäste, Dorfbewohner und anderem mehr. Die abwechslungsreiche Story versprüht eine heimelige, winterliche Atmosphäre trotz Baustelle auf dem Kinlochleven Castle.

Kein Wunder, dass man "Das kleine Schloss in Schottland" viel zu schnell ausgelesen hat, denn man fliegt nur so durch die Seiten. Witzige Dialoge krönen die Geschichte, Spannung ist ebenfalls vorhanden und natürlich viel Schnee und Weihnachtsstimmung. Das viele gute Essen wird beinahe zur Nebensache, obwohl einige talentierte Köche auf unterschiedliche Weisen beteiligt sind.

Fazit: Ganz toller weihnachtlich-winterlicher Wohlfühlroman, den man mit Vergnügen verschlingt - da stimmt einfach alles.
5 Punkte.

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