Persönliche Lese- tipps
Robert empfiehlt:
Literatur lesen wie ein Kenner
Literatur lesen wie ein Kenner von Hermann Kurzke
Dass ein wahrer Kenner dieses
Buch verfasst hat, daran besteht
kein Zweifel. Kurzke legt Lesenden
am Anfang ein literarisches,
fünfteiliges Besteck in
die Hand. An dieses Schema,
an Texte heranzugehen, hält er
sich strikt. Das macht die Texte
sehr gut vergleichbar, bzw.
einordenbar. Denn auch auf
die historischen Bezüge vergisst
Kurzke nicht.
Es ist auch schön
zu lesen, dass er nicht auf die
Lyrik vergisst. Und dass seine
Literatur bis Dmitry Glukhovsky
(Metro 2033) reicht, ist ja
auch nicht schlecht!
Robert empfiehlt:
Der Fallmeister
Der Fallmeister von Christoph Ransmayr
Was für ein grandioser Wurf,
der wohl in der Zukunft spielt,
sich aber wunderbar archaisch
liest. Ransmayr tippt sprachgenau
in gesellschaftliche
Wunden: Stichwort regionale
Grenzen! Und er schildert eine
private Tragödie, in der der
Ich-Erzähler der Frage nachgeht,
ob sein Vater ein Mörder
ist.
Es ist auch ein Roman über
das Element Wasser, denn der
Vater ist Schleusenwärter, der
Sohn Hydrotechniker und
bei einem schlimmen Schiffsunglück
an der Schleuse ist
wohl nicht alles mit rechten
Dingen zugegangen …
Robert empfiehlt:
Klara und die Sonne
Klara und die Sonne von Kazuo Ishiguro
Der neue Roman des Nobelpreisträgers
wird aus der
Perspektive einer künstliche
Intelligenz erzählt. Klara ist
diese künstliche Intelligenz, sie
soll Kinder auf dem Weg zum
Erwachsenwerden begleiten.
Die Erwartungen, die an sie
gestellt werden, sind nicht zu
erfüllen, denn sie sind menschlich,
und also nicht rational.
Gefühle nach Sinnhaftigkeit
abzuklopfen, ist ebenso sinnlos
wie wunderbar zu lesen, und
Ishiguro macht daraus einen
grandiosen, spannenden und
nachdenklich stimmenden
Roman. Berührend & entlarvend!
Markus empfiehlt:
Ich und der Andere
Ich und der Andere von Jürgen Kaizik
Für Jim Morrison scheint
alles zu Ende, bevor es richtig
losgegangen ist. Zwar hat
der gescheiterte Filmstudent
seine eigene Band, The Doors,
gegründet, aber ihre Karriere
droht in schäbigen Vorstadtspelunken
zu versanden. Eines
Abends sitzt ein Typ im Publikum,
der dort nicht hinpasst.
Seine bloße Anwesenheit stört –
und Jim verliert die Nerven.
Von da an wird alles anders.
Jim Morrison soll im Sommer
1971 in Paris gestorben sein.
Angeblich in einer Badewanne
ertrunken.
Maria empfiehlt:
Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt – und wie wir sie verbessern können
Noise von Daniel Kahneman; Olivier Sibony; Cass R. Sunstein
Warum treffen wir, je nach Umständen,
völlig unterschiedliche
Entscheidungen auf ein und
derselben Faktengrundlage?
In seinem neuen Buch klärt
Nobelpreisträger Daniel Kahneman
über die Vielzahl von oft
zufälligen Faktoren auf, die
unsere Entscheidungsfindung
stören und häufig negativ beeinflussen
– sie sind im Begriff
Noise zusammengefasst.
Wir
müssen lernen, diese Störgeräusche
zu verstehen, nur dann
können wir auf Dauer besere
Entscheidungen treffen.
Lena empfiehlt:
Der Verdacht
Der Verdacht Roman. Gebunden. von Audrain, Ashley
Violet ist ein Wunschkind, und
Blythe möchte die liebevolle
Mutter sein. Doch als man ihr
das Neugeborene in den Arm
legt, fühlt sich alles falsch an.
Da ist nur Ablehnung, und je
älter das Mädchen wird, desto
mehr wächst die Angst vor Violet.
Alles nur Einbildung? Oder
ist das Mädchen tatsächlich
absichtsvoll böse? Fox, der seine
Tochter von ganzem Herzen
liebt, beobachtet seine Frau
mit wachsendem Misstrauen.
Bis eines Tages das größtmögliche
Unglück über die Familie
hereinbricht.
Robert empfiehlt:
Enriettas Vermächtnis
Enriettas Vermächtnis von Sylvia Madsack
Sylvia Madsack lebt in Zürich
und Salzburg. Und diese zwei
Städte rückt sie auch in den
Mittelpunkt ihres spannenden
Romans, in dem es um den Tod
einer argentinischen Autorin,
ein Testament, Familiengeheimnisse
und 15 Millionen Schweizer
Franken geht. Und um die
junge Schauspielerin Jana und
den konservativer Arzt Emilio.
Überraschend kommen sich die
zwei näher, dann taucht Armando
da Silva auf, der leiblicher
Sohn der Verstorbenen – ein
ungeliebtes Kind mit einer zwielichtigen
Biografie.
Andrea empfiehlt:
Ohne Schuld
Ohne Schuld von Charlotte Link
I
m Zug von London nach York zielt ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau. Sie entkommt in letzter Sekunde. Charlotte Link schreibt nicht nur sehr spannend, sondern auch mit großem psychologischen Gespür. Das perfekte Buch für lange Lesestunden im Lockdown.
Markus empfiehlt:
Die Djurkovic und ihr Metzger
Die Djurkovic und ihr Metzger von Thomas Raab
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ieser Krimi beginnt mit einer geplatzten Hochzeit, weil die Braut einfach verschwindet. Nun startet eine Suche, die alle Gefühlslagen zulässt, vor allem aber typischen Thomas-Raab-Humor. Herrlich!
Unsere Magazin Redaktion empfiehlt:
Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte von Jonas Jonasson
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in profitgieriger schwedischer Galerist, der für Geld über Leichen geht, trifft auf kenianischen Massai-Krieger. Diese ungewöhnliche Begegnung beschwört eine aberwitzige Geschichte herauf, bei der man nicht nur einmal lachen wird.