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Persönliche Lese- tipps

Ina empfiehlt:

Ein „Cozy-Crime“ auf Wienerisch

Keine schöne Leich von Constanze Scheib

Constanze Scheibs ebenso charmante wie gewiefte Heldin Helene Ehrenstein ermittelt diesmal in Wien-Döbling. Ein toter Graf, die Gräfin steht unter Mordverdacht - ein Fall für die gnä‘ Frau! Constanze Scheib beschreibt schillernd das Wien der 70er Jahre, würzt das Buch mit jeder Menge Lokalkolorit, historischem Wissen und einer Portion Gesellschaftskritik.

Fans des Wienerischen kommen hier auf ihre Kosten (ein Glossar am Ende des Buchs hilft allen Nicht-Eingeweihten).

Spannend und amüsant!

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Robert Menasse at his best – ein großer, europäischer Roman

Die Erweiterung von Robert Menasse

Der berühmte Skanderbeg-Helm, Nationalheiligtum Albaniens, wird aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien gestohlen. Was das alles mit der europäischen Erweiterung, EU-Bürokratie und nationalen Interessen einzelner Staaten zu tun hat, zeigt Robert Menasse in seinem grandiosen neuen Roman. Mit großem Witz und detailliertem Hintergrundwissen zeichnet der Autor ein Zustandsbild des heutigen Europa – spannend wie ein Krimi, mit einem bitterbösen, symbolträchtigen Showdown.

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Eine geballte Ladung Sprachgewalt

Fretten von Helena Adler

Von der Jugend auf dem Land, vom Überwinden der Herkunft und vom Muttersein handelt der neue Roman der Salzburger Autorin Helena Adler. Mit großer Formulierungslust legt sie die zerstörerischen Mechanismen einer provinziellen Gesellschaft bloß und seziert die Zumutungen der menschlichen Existenz.

Als Leser*in taucht man begeistert ein in die Fülle an Wortschöpfungen, Anspielungen, Doppeldeutigkeiten und Sprachspielereien. Meisterhaft konstruiert und dekonstruiert die auch als bildende Künstlerin tätige Autorin ihr Sprachmaterial – Lesegenuss vom Feinsten!

Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2022.

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Von Lebenskrisen und dem Weitermachen

Luftpolster von Lena-Marie Biertimpel

Die in Wien lebende Autorin Lena-Marie Biertimpel (geb. 1991) schreibt in ihrem Romandebüt über eine junge Frau, die nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester selbst ins Wanken gerät und sich schließlich in der Psychiatrie einweisen lässt. Ohne Pathos, eindringlich und nicht ohne Humor beschreibt die Autorin den Alltag in der Klinik zwischen verschiedenen Therapieangeboten, Medikamenteneinnahme und Essensausgabe, sowie die Beziehungen der Protagonistin zum Personal, den Angehörigen und verschiedenen Mitpatient*innen.

Die Hintergründe, die zu der seelischen Krise geführt haben, werden im Verlauf der Erzählung schrittweise ausgerollt.

Das Tröstliche an diesem Buch: Es deutet unmissverständlich an, dass es auch nach oder mit einer psychischen Erkrankung Hoffnung auf ein gutes Leben geben kann.

Die sprachliche Souveränität und der spezielle Tonfall, der dem Gegenstand absolut gerecht wird, haben mich an diesem Buch sehr begeistert. Lena-Marie Biertimpel ist schonungslos offen, stellt ihre Figuren aber niemals bloß.

Ein starker Roman, der mich mit seiner hohen literarischen Qualität überzeugt hat, und der dazu beiträgt, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren und das Verständnis für Betroffene zu erweitern. Darum wünsche ich dem Buch viele Leser*innen!

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Ein literarisches Highlight!

Freie Liebe von Tessa Hadley

England Ende der 1960 er Jahre, Phyllis lebt ein ruhiges und grundsolides Hausfrauenleben in einem beschaulichen Vorort. Doch die Zeiten sind in Aufruhr, die sexuelle Revolution bricht über die Welt herein – und auch über Phyllis, und zwar in Form des um Jahre jüngeren Studenten Nicholas Knight.

Hals über Kopf lässt Phyllis sich auf eine Affäre ein und wirft schließlich ihr gesamtes Leben über Bord.

Phyllis ist kein klassisches Happy End gegönnt; dennoch verfolgt man als Leser*in die Geschichte ihres Aufbruchs, die auch eine Geschichte der Befreiung ist, mit großer Begeisterung und großer Empathie. Durch die Handlungsfäden, die sich um Phyllis‘ Kinder und ihren Mann Roger drehen, wird das Buch zum vielschichtigen Familien- und Gesellschaftsroman.

Große Empfehlung!

Aus dem Englischen übersetzt von Christa Schünke.

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Von Familiendämonen und Rachegeistern

Dschinns von Fatma Aydemir

Sein ganzes Leben lang hat Hüseyin Yilmaz für seinen Traum einer Eigentumswohnung in Istanbul geschuftet; bevor er mit seiner Frau Emine dort einziehen kann, erleidet er einen Herzinfarkt.

Für seine Bestattung kommen seine Frau Emine und ihre gemeinsamen Kinder in der Wohnung zusammen; Hüseins Tod wird so zum Ausgangspunkt für die Erzählung der Lebensgeschichten der einzelnen Familienmitglieder zwischen Deutschland und der Türkei, zwischen Tradition und modernem Lebensstil, zwischen Fremdsein und Assimilation.

Atemlos verfolgt man die einzelnen Fäden dieser Familiengeschichte, die weit zurück in die Vergangenheit führen. Fatma Aydemir schafft dabei das Kunststück, für jede ihrer Figuren, die doch oft miteinander im Konflikt stehen, Sympathie zu erzeugen.

Ein großartig konstruierter, inhaltlich wie sprachlich bemerkenswerter Roman, der den verschiedenen Aspekten migrantischer Erfahrungen und Lebenswelten einen vielstimmigen Ausdruck verleiht. Große Empfehlung!

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Eine Geschichte mit Sprengkraft!

Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus

Eine wunderbare Geschichte über eine erfrischend unkonventionelle und geniale Frau, die trotz aller Widerstände ihren eigenen Weg geht und die Emanzipation ein Stück weit vorantreibt!

Es sind die 1960er Jahre. Elizabeth Zott ist Chemikerin und kämpft beherzt um Anerkennung im männlich dominierten Wissenschaftsbetrieb.

Dieser wird erkörpert von ihrem Chef, der nicht nur den gebotenen Respekt vermissen lässt, sondern sich auch die Früchte ihrer Forschung ans Revers steckt. Als Elizabeth aufgrund verschiedener Umstände gezwungen ist, einen Brotberuf anzunehmen, um als Alleinerziehende den Lebensunterhalt für sich und ihre kleine Tochter zu finanzieren, landet sie als Gastgeberin einer Kochshow im Fernsehen. Auch hier entspricht sie nicht den an sie gestellten Erwartungen und nützt ihre Sendung kurzerhand dazu, ihr überwiegend weibliches Publikum in Chemie zu unterrichten. Und nachdem Chemie nichts als Veränderung der Zustände bedeutet, bekommt ihre Sendung unvermutet gesellschaftliche Sprengkraft.

Für alle, die gut erzählte Geschichten und bewegende Schicksale lieben und eine wirklich einzigartige literarische Figur auf ihrem unvergleichlichen Weg begleiten möchten!

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Das schönste Buch für diesen Sommer

Ein Haus für viele Sommer von Axel Hacke

Seit über dreißig Jahren verbringt Axel Hacke seine Ferien auf der wunderschönen Insel Elba. Seine Geschichten aus dem Dorf und über dessen liebenswerte Bewohner*innen sowie die Abenteuer mit seinem alten Haus, seinem Fiat Cinquecento und seinem Schlauchboot, sind die perfekte Lektüre für alle, die Sehnsucht nach dem Sommer haben und Italien lieben.

Warum fährt eine Familie seit zwanzig Jahren immer an denselben Ort, um dort Urlaub zu machen? Die Gründe stehen alle in diesem Buch, das eine Liebeserklärung an Land und Leute ist, an die italienische Lebensart, an das dolce far niente und an die Menschen, zu denen wir werden, wenn wir uns an einem Ort zu Hause fühlen.

Warnung: Der Wunsch nach einem Ferienhaus in Italien kann nach der Lektüre ins Unermessliche steigen!

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Ein literarischer Vorgeschmack auf den Sommer: Eine toll geschriebene Lebens- und Liebesgeschichte

Der Papierpalast von Miranda Cowley Heller

Dieser Roman über eine Frau an einem Wendepunkt ist schon jetzt mein Lieblingsbuch für de Sommer.

Ein Tag im Sommerhaus in Cape Cod. Elle muss sich zwischen zwei großen Lieben entscheiden: Auf der einen Seite ist da Jonas, ihre Jugendliebe, mit der sie ein großes, unaussprechliches Kindheitsgeheimnis teilt.

Auf der anderen Seite gibt es Peter, ihren geliebten Ehemann und loyaler, liebender Vater ihrer Kinder.

Gebannt begleitet man Elle durch diesen entscheidenden Tag. In zahlreichen Rückblenden wird ihre wechselvolle Lebensgeschichte bis zu diesem Punkt aufgerollt; Elles Entschluss am Ende ist
bis zum Schluss nicht vorhersehbar und dementsprechend herzzerreißend…

Ein packender, sehr sinnlicher und in wunderschönen Bildern erzählter Roman, den ich wärmstens empfehlen kann.

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Packend und dramatisch: Vom heutigen Leben auf dem Land

Wilderer von Reinhard Kaiser-Mühlecker

Eine erzählerische und inhaltliche Wucht ist der neue Roman von Kaiser-Mühlecker, der sich zurecht als Chronist des modernen Landlebens versteht.

Jakob, Erbe des elterlichen Hofs und eigentlich ein verschlossener Einzelgänger, lernt unverhofft Katja kennen, mit der er einen Sohn bekommt und die den Betrieb binnen kürzester Zeit zu Ansehen und Erfolg bringt.

Doch hinter dem äußeren Schein brodelt es: Bei Jakob schleicht sich Misstrauen über Katjas Motive ein, und auch Jakob selbst scheint dieses Leben nur leben zu können, indem er sein wahres Naturell beharrlich unterdrücken muss.

Die unterschwellige unheimliche Atmosphäre und die faszinierende Gedankenwelt des Protagonisten erschaffen einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Ein atmosphärisch dichter Roman über Identität, Herkunft und die menschliche Natur, der fulminant endet und einen lange nicht mehr loslässt.

»Ich sehe es wirklich als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, darzustellen, also erfahrbar zu machen – einem, der sie nicht kennt.« Reinhard Kaiser-Mühlecker

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