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Persönliche Lese- tipps

Evelyn empfiehlt:

Untreue

Untreue von Paulo Coelho

Es ist wunderschön. Wirklich wunderschön! Es ist in Teilen ernüchternd, gleichzeitig inspirierend und schildert erstaunlich detailliert schmutzigen, verbotenen Sex. Über das Buch gäbe es viel zu sagen: die Rolle der Stadt Genf, die Themen Rache, Ehe, Risiko… Doch muss ich mich auf ein paar Zeilen beschränken.









Wie der Klappentext des Buches verrät, dreht sich in Untreue alles um Linda, die alles hat, aber trotzdem todunglücklich mit ihrem Leben ist. Zu dem „alles“ gehört ein liebevoller Ehemann, der zu den 30 bestverdienenden Schweizern gehört, zwei Kinder, ein guter Job als Journalistin und eine Kreditkarte mit der sie unlimitiert shoppen darf.







Nach ein paar einleitenden Seiten zu den Lebensumständen von Linda, geht die Geschichte rasant weiter. Seite 11, Linda hat einfach nur Angst. Seite 28, Linda überlegt ob sie an einer Depression leidet. Seite 35, Linda befriedigt ihre Jugendliebe oral in ihrem Büro und betrügt somit gewissermaßen ihren Ehemann. What? Ja, nach nur knapp 35 Seiten geht es schon richtig zur Sache. Seite 40, Linda stellt folgendes fest: „Man kann nicht dauernd glücklich sein. Niemand kann das. Man muss lernen mit den Realitäten des Lebens zurechtzukommen.“ – sehr ernüchternd in meinen Augen, doch die Handlung verliert nicht an Treibkraft, da wir immer wieder in Lindas enorme Gedankenwelt eintauchen können. Seite 45, Linda hat keine Antwort auf die Frage ob sie glücklich sei. Seite 47, Linda ist verliebt. Seite um Seite verstreichen die Jahreszeiten und sie erlebt ihr wohl riskantestes Jahr.







Linda hat etwas von einer modernen Madame (Emma) Bovary: Die Depressionen, Stimmungsschwankungen, die Unzufriedenheit und die Liebe zu einem Mann (bei Mdm. Bovary ist es u.a. Rodolphe), der nur das Abenteuer sucht. Jacob ist der Mann in den sich Linda (wieder)verliebt hat, denn bereits in ihrer Jugend waren sie ein Paar. Doch während Linda verliebt ist, bleibt sie bei ihrem Mann (dessen Name nie genannt wird) und schüttet ihm sogar das Herz aus bezüglich ihrer Vermutungen auf eine Depression. Er zeigt sich sehr fürsorglich und glaubt daran, dass alles wieder ins Lot kommt. Doch Linda fühlt sich weiterhin leer, apathisch, einsam. Bis sie sich regelmäßig mit Jacob trifft und sich dafür entscheidet ihn zurückzuerobern…







Untreue mein zweites Lesehighlight des Jahres. Die Geschichte trifft den Nerv der Zeit: Wir haben alles und wissen doch nicht was wir wollen. Sie behandelt auch nicht die Liebe als Thema im herkömmlichen Sinne, sondern sieht sie als nötige Voraussetzung zum Leben und weniger als Verbindung zu einer zweiten Person. Sie ist unsere Treibkraft, um am Leben teilzunehmen. Doch thematisiert Paulo Coelho auch die Themen Sex und Leidenschaft innerhalb einer langjährigen Beziehung. Besonders spannend war der Vergleich der Protagonistin mit Mary Shelleys Frankenstein. Sie fragt sich selbst ob sie etwa das Ungeheuer in ihrer Geschichte ist. Doch auch die Erzählung von Amor und Psyche hat mich gefesselt. Genauso die Dialoge, die Linda mit einem Schamanen führt.







Das Buch ist nicht ganz ungefährlich, ich würde es, genauso wie Madame Bovary, niemandem empfehlen, der / die gerade selbst in einer Beziehungskrise steckt. Viel mehr würde ich sagen, dass es das richtige Buch für unglücklichen Singles ist. Das Buch zeigt nämlich auf, dass auch liierte Menschen sich einsam fühlen können und es nicht zwingend einen Partner, eine Partnerin zum persönlichen Glück braucht. Es reicht auch einfach die Liebe zum Leben, deshalb: „zu einer großen Liebe ist man ein Leben lang unterwegs.“ – so der Slogan des Buches.







Bei den Büchern von Coelho typisch ist die metaphorische Sprache, die Analogien, das Vorkommen zahlreicher Lebensweisheiten und Sprichwörter. Somit kann sich jede/r im Buch auf eine Weise selbst verorten und für sich mitnehmen, was ihn / sie bewegt.







Zu Abschluss ein Zitat über die Liebe: „Die Liebe ist nicht nur ein Gefühl; sie ist eine Kunst. Und wie bei jeder Kunst reicht nicht allein die Inspiration, es ist auch viel Arbeit vonnöten.“



(Coelho 2016, S. 229)







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Evelyn empfiehlt:

Du existierst nicht, wenn du nicht registriert bist – Novecento von Alessandro Baricco

Novecento von

Novecento war bald ausgelesen, da es rund 80 Seiten zählt. Die Geschichte ist ebenso schnell erzählt. Ein junge kam auf einem Schiff zur Welt, wurde dort zurückgelassen und die Eltern konnten nicht ausfindig gemacht werden. Ein Matrose nahm das Baby an und taufte es Danny Boodmann T. D. Lemon Novecento.

Im Namen steckt ein bisschen was vom Matrosen, von einer Zitronenschachtel und dem Jahrhundert indem der kleine Junge geboren war. Berühmt wurde er später wegen seines Klavierspiels: die reichen Leute aus der 1. Klasse ergötzten sich daran, aber auch die bodenständigen aus der 3. Klasse. Irgendwann kam ein Trompetenspieler auf das Schiff und wurde zum Freund Novecentos. Aus seiner Perspektive wird die Geschichte erzählt.



Nun, ob der Freund Novecento dazu überreden konnte jemals das Schiff zu verlassen – das könnt ihr selbst nachlesen. Das Buch eignet sich gut als „Snack zwischendurch“. Es liegt nicht alles an der Oberfläche des Buches, dafür muss man schon etwas tiefer in die Materie, oder aber man erfreut sich der einfachen Erzählstruktur. Das Buch ist auch schon etwas älter, erstmals 1994 erschienen. Es war sehr spannend ein Buch zu lesen, das so nah an meinem Geburtsjahr erschienen ist.







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Evelyn empfiehlt:

Die inneren Stimmen als tägliche Begleiter - Frieda und James Bond von Reinhilde Feichter

Frieda und James Bond von Reinhilde Feichter

Dieser kleine aber feine Roman der Südtiroler Autorin Reinhilde Feichter erzählt die Geschichte einer Step by step-Emanze, die den täglichen Konflikt zwischen ihren Inneren Stimmen erlebt: Frieda und James Bond. So ganz vergleichbar mit Engelchen und Teufelchen ist es nicht, denn es gibt nicht wirklich eine gute und eine schlechte Partei.

Frieda ist für das „Friedeln“ verantwortlich – laut Emeli (Protagonistin) eine besondere Verhaltensart. In Ihrem Dorf war Frieda (Emelis Großtante) eine Koryphäe im „Friedeln“, daher auch der Name. Mit diesem Begriff ist gemeint, dass sich die Frauen sehr unterwürfig, bescheiden und aufopfernd verhalten. Alles ist immer nur „recht gut“ und Sätze wie „... weißt wohl, was denken da die Leute...“ halten alle Dorfbewohner im Zaum. James Bond hingegen, will Emeli zu einer emanzipierten, starken, selbstbewussten Frau machen, indem er ihr zuflüstert, wie sie in bestimmten Situationen mit Sicherem Auftreten punktet. Es ist ein langer Weg, bis Emeli zu der selbstsicheren Frau wird, dafür muss sich James Bond ordentlich ins Zeug legen. Mit der "leck mich doch"-Mentalität funktioniert es dann schlussendlich.







Allgemein wird die Geschichte der Protagonistin vom Teenager-Alter bis hin zur Erwachsenen Frau erzählt. Emelie absolvierte die Oberschule um Lehrerin zu werden, kaufte sich ein Auto, liebte den Fasching, reiste nach München und die Türkei und machte skurrile Begegnungen mit Männer.







Der Roman ist in ganz kurze Kapitel aufgeteilt, viele Ereignisse werden Anekdoten-artig erzählt. Ich hätte mir verstärkt einen erzählenden Charakter gewünscht, da die Kapitel sehr kurz und stark voneinander abgehakt sind. Oft braucht es aber nicht viele Worte, um die Dinge auf den Punkt zu bringen. Vieles erinnert an die frühen Traditionen in den Familien in Südtirol, für eine/n Südtiroler oder Südtirolerin gut nachvollziehbar. Es stellt die Personen teils klischeehaft, teils naiv dar - aber so waren sie auch nach den 1960ern. Das „Friedeln“ ist auf jeden Fall eine wunderbare neue Wortschöpfung und definitiv ein erstklassiges Leitmotiv für den Roman - jede von uns wird sich darin manchmal wiederfinden. Ob es das auch für Männer gibt? Etwa ein „Franzeln“?







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Evelyn empfiehlt:

12 Years a Slave von Solomon Northup

12 Years a Slave von Solomon Northup

Eine wahre (unfassbare) Geschichte – 12 Years a Slave von Solomon Northup







Steve McQueen (Regisseure vom Oscar-gekrönten Film Twelfe Years a Slave) wollte einen Sklavenfilm machen, weshalb er sich auf die Suche nach einer Geschichte machte, die die Vorlage zum Film sein sollte.

Seine Frau half ihm schließlich und ist auf den scheinbar in Vergessenheit geratenen Bericht von Solomon Northup gestoßen. Die Memoiren wurden kurz nach dem Roman Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe veröffentlicht und über 30.000 Mal verkauft.







Mit der Produktion des Films wurde die Geschichte des Mannes, dem 12 Jahre seiner Freiheit genommen wurden, wiedererzählt. Ich habe die Geschichte mit tiefen Bedauern gelesen.







Es handelt sich um die wahre Geschichte des Solomon Northup, der in New York als freier Mensch geboren wurde. Er wuchs behütet heran, war eine respektierte, talentierte Persönlichkeit, die schließlich auch heiratete und drei Kinder bekam. Eines Tages wurde er von zwei Männern auf der Straße angesprochen, die ihm ein lukratives Jobangebot machten. Solomon nahm an und diese Entscheidung sollte ihn 12 Jahre seiner Freiheit kosten. Er wurde in einem Hotel betäubt und als er erwachte sah er sich in Ketten in einem dunklen Keller. Alles was danach folgte waren schreckliche Jahre als Sklave. Zu Beginn versuchte er noch beharrlich zu erklären, dass er ein freier Mann sei und dass es sich um ein Missverständnis handeln muss, allerdings wurde er von seinen Käufern dafür nur ausgepeitscht, also ließ er es bleiben. Er wechselte mehrmals Besitzer, lernte viele weitere Leidgenossen kennen und wurde mal für seine Fähigkeiten geschätzt, mal weniger. Er beschreibt in seiner Geschichte, die er kurz nach seiner Befreiung niederschrieb, sehr genau, was ihm wiederfahren ist. Er erzählt von seiner Arbeit auf Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen, davon, wie er einem Farmer zum wirtschaftlichen Aufschwung verholf durch das Bauen von einem Floß zum Transport oder etwa dem Anfertigen eines Webstuhls. Er schildert aber genauso wie er dem Tod mehrmals entging. Einer seiner Besitzer, John Tibeats, hätte wohl nichts lieber getan, als ihn zu ermorden.







Die Ironie an der ganzen Geschichte liegt an den Farmern und Sklavenbesitzern, die stets sehr gläubige Menschen waren und keinen Gewissenskonflikt zwischen Sklaverei und dem Christentum sahen. Nein, sie lasen sonntags den Sklaven aus der Bibel vor und der nach Solomon grauenvollste – Mr. Epps zitierte aus dem Lukasevangelium: „Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.“



(Kap 12, Vers 47)







Solomon erhielt als Sklave selbst einen neuen Namen: Platt. Der Nachname variierte je nach Besitzer Ford – Tibeats – Epps. Bei Master Epps war er 10 Jahre lang und erzählt uns die Geschichte vieler weiterer Persönlichkeiten um ihn herum. Über die Sklaverei schreibt er: „Es ist nicht so sehr die Schuld des Sklavenhalters, dass er grausam ist, wie es die Schuld des Systems ist, in dem er lebt. Er kann sich dem Einfluss der ihn umgebenden Gewohnheiten und Beziehungen nicht entziehen. Von frühester Kindheit an gelehrt, dass die Rute für den Rücken des Sklaven geschaffen sei, wird er wenig Neigungen haben, seine Auffassung in reifen Jahren zu ändern.“







Solomon Northup erlebte beide Welten, die eines Freien und die eines Gefangenen. Die Geschichte sollte nie mehr in Vergessenheit geraten.







 







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Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit von

Und plötzlich hatte ich ein neues Lieblingsbuch – Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells







Das Lesen dieses Buches war ein wahres Erlebnis. Ich hatte es als Urlaubslektüre mit nach Sri Lanka genommen und verschlang es innerhalb zwei Tagen unter Sonne und Palmen vom Strand von Mirissa, wenige Tage vor der Veröffentlichung.

Der Rand einiger Seiten ist leicht gewellt und ein paar Sandkörner zwischen den Seiten gelangten mit nach Hause.







Von Ende der Einsamkeit ist am 24. Februar 2016 erschienen und ich hatte die Gelegenheit mir bereits vorher einen Eindruck davon zu verschaffen. Es ist schon etwas Besonderes ein Buch zu Lesen, das noch nicht auf dem Markt ist, worüber noch keiner gesprochen hat und von dessen Autor ich bis dahin noch nie gehört hatte. Mittlerweile habe ich das eine oder andere über ihn gelesen und die ersten Reaktionen zum Buch sind von allen Seiten sehr positiv. Für mich war schon nach den ersten Zeilen klar, dass ich hier etwas ganz Großes in den Händen hielt und ich wurde bis zum Ende nicht enttäuscht. Immer wieder habe ich mir den Markierstift geschnappt und die schönsten Passagen unterstrichen.







Wells erzählt die Geschichte des träumerischen Jules, der bereits sehr früh mit den Leiden des Lebens konfrontiert wurde. Er und seine Geschwister Marty und Liz haben in jungen Jahren ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren und kamen im Anschluss daran in ein Internat. Seitdem sollte sich, in ihren bisher unbeschwerten Leben, alles ändern.







„Später schmückten wir gemeinsam mit unserer Tante das Wohnzimmer, im Radio liefen Chansons, und für einen Moment war es wie früher, nur dass zwei Menschen fehlten. Es war wie früher, nur dass nichts mehr wie früher war.“



(Wells 2016, S. 72)







Aus der Sicht von Jules erfahren wir alles über die Veränderungen der Geschwister, wie sie sich auseinanderleben, wie sie sich verändern, wie sie den Verlust der Eltern verarbeiten. Die Beziehung zwischen den Geschwistern ist so echt und authentisch, dass die Identifikation mit der Hauptfigur nicht schwerfällt. In allen möglichen Variationen wird vom Scheitern erzählt und wie uns die Vergangenheit in der Gegenwart einholen kann.







„Das hier ist alles wie eine Saat. Das Internat, die Schule, was mit meinen Eltern passiert ist. Das alles wird in mir gesät, aber ich kann nicht sehen, was es aus mir macht. Erst wenn ich ein Erwachsener bin, kommt die Ernte, und dann ist es zu spät.“



(Wells 2016, S. 67)







In einem der bewegendsten Momente im Buch will uns eine Romanfigur klarmachen, dass das Leben ein Nullsummenspiel ist: Wenn man im Leben schon viel Schlechtes erlebt hat, so wird dies mit positiven Erlebnissen wieder ausgeglichen. Jules wird allerdings Zeuge, dass das Leben wohl kein Nullsummenspiel ist. Das versucht ihm auch sein Bruder – der ewige Realist – klarzumachen, indem er erklärt Tod ist Statistik oder Hoffnung etwas für Idioten. Doch sobald Jules an seinem tiefsten Punkt angelangte, hatte sein schlauer Bruder auch keine Erklärung mehr.







Die Schlüsselbotschaft des Romans befindet sich meiner Meinung nach ungefähr in der Mitte des Buches, als die Jugendliebe Jules’ folgendes sagt:



„Ja, aber das Gegengift zu Einsamkeit ist nicht das wahllose Zusammensein mit irgendwelchen Leuten. Das Gegengift zu Einsamkeit ist Geborgenheit.“



(Wells 2016, S. 171)







Besonders interessant war auch die Erklärung Jules zum Zeitlauf der Erinnerung:



„Die Zeit verläuft nicht linear, ebenso wenig die Erinnerungen. Man erinnert sich immer stärker an das was einem gerade emotional nahe ist.“



(Wells 2016, S. 213)







Das Buch hinterfragt den Sinn des Lebens, den Sinn von Verlusten, den Sinn von der Existenz und in welcher Relation die Vergangenheit zur Zukunft steht. Es ist in Summe auch etwas schizophren: Es lehrt uns das zu schätzen was wir haben, Hoffnung zu schöpfen, aber zeigt uns genauso unverblümt, dass das Leben keine Bilanz ist, bei der auf der negativen und der positiven Seite die selben Beträge stehen. Ein unglaubliches Buch, mein neues Lieblingsbuch!







Noch mehr Zitate gibt’s in meinem Best of Wells!







https://bookbroker.wordpress.com/2016/02/27/best-of-wells-die-schoensten-zitate-aus-vom-ende-der-einsamkeit/







 







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Die Frau in Schwarz von Susan Hill

Vom Ende der Einsamkeit von

So richtig schaurig ist nur der Film – Die Frau in Schwarz von Susan Hill







Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich „Die Frau in Schwarz“ gelesen – Vorlage zum gleichnamigen Film, der erst vor Kurzem Free-TV-Premiere feierte. Dadurch, dass ich den Film bereits gesehen hatte, war ich beim Lesen recht beeinflusst und hatte eine bestimmte Vorstellung von der Handlung, was die Spannung beim Lesevergnügen etwas minderte.

Nichts desto trotz muss man sagen, dass der Film dem Roman von Susan Hill in fast allen Handlungssträngen treu geblieben ist. Unterschiede liegen lediglich in der Rahmengeschichte, die im Roman eine andere ist und das Ende der zwei Medien unterscheidet sich auf Kosten der Rahmengeschichte.







Mein Interesse an der Geschichte galt dem Haus der Mrs. Alice Drablow (Eel Marsh House). Sie ist kürzlich verstorben. Die Hauptfigur des Romans – Arthur Kipps (im Film von Daniel Radcliff gespielt) wurde von seiner Anwaltskanzlei dazu beauftragt die Hinterlassenschaften der Verstorbenen zu sortieren. Dazu muss er aus dem nebeligen London in den Nordosten Englands, nach Crythin Gifford reisen und begegnet unterwegs zahlreichen Menschen, die von seinem Vorhaben nicht sonderlich begeistert sind. Zur Schlüssel- und Vertrauensperson wird später Mr. Daily. Das „Geisterhaus“ befindet sich in der Nähe der Ortschaft auf einer Insel im Sumpfgebiet. Um es zu erreichen muss der Nine Lives Causeway bei Ebbe passiert werden, andernfalls ist es nicht erreichbar – sehr faszinierend! Damit das ganze richtig schaurig wird, gibt es in der Nähe von Eel Marsh House natürlich einen Wald, einen Friedhof und einen Geist – wichtige Elemente für ein Geisterhaus. Tatsächlich begegnet Arthur Kipps der Frau in Schwarz, sei es bei der Beerdigung der Mrs. Drablow, als auch im Haus selbst zu später Stunde.







Wer die Frau in Schwarz ist und weshalb sie immer noch in Crythin Gifford herumgeistert, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Der Roman- und der Filmfigur gemeinsam ist, dass es sich um eine nicht zur Ruhe kommende Seele handelt, die Rache übt. Während des Lesens war ich manchmal der Enttäuschung nahe, dass wichtige Elemente aus dem Film gar nicht vorkommen würden, doch kommt es zum Ende der Geschichte zu einer Auflösung, die viele Erklärungen enthält. Die Lektüre lohnt sich, vor allem da der Roman ein Klassiker der Schauerliteratur ist und der Film ist auf jeden Fall richtig gruslig. Fürchten ist garantiert. Besonders tragisch sind die vielen Kindsmorde, die im Roman keine Erwähnung finden. Mittlerweile gibt es sogar eine Fortsetzung des ersten Films: Die Frau in Schwarz II: Engel des Todes.







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Albertos verlorener Geburtstag von Diana Rosie

Vom Ende der Einsamkeit von

Wenn der Weg das Ziel wird – Albertos verlorener Geburtstag von Diana Rosie







Der Roman ist eine Neuerscheinung im Februar und bei weitem nicht so harmlos, wie der Titel vielleicht vermuten lässt! Albertos verlorener Geburtstag ist eine Geschichte, die gekonnt verschiedenste Themen in einer bewegenden Erzählung verpackt: Glaube und Religion, Liebe, Tod, Krieg, Politik oder die Rolle der Frau.









Der Protagonist Alberto (Apu) und sein Enkelsohn Albertino (Tino) machen sich auf die Suche nach dem Geburtsdatum des ehemaligen Waisenkindes. Diana Rosie erzählt die Geschichte auf zwei Ebenen, aus der Perspektive verschiedener Personen aus Albertos Kindheit und aus der Perspektive des Großvaters selbst zur Zeit der Suche. Dazwischen liegen knapp 75 Jahre. Alberto verlor seinen Geburtstag samt Eltern und Erinnerung zur Zeit des Bürgerkrieges in Spanien. Als Leser spürt man die Spannung, die das Land damals in zwei Fronten geteilt hat. Auch wird der Glaube und die Kirche in Frage gestellt. Der Glaube an die Liebe erfährt ebenso eine Krise und die Rolle der Frau wandelt sich. Diana Rosie trägt beim Erzählen nicht dick auf, sie beschreibt die Geschehnisse so, wie sie wirklich sein könnten – unverblümt und ehrlich. Ich war wirklich überrascht wie viele Themen das Buch behandelt!







Um den Geburtstag zu finden begeben sich Tino und Alberto zu seinem ehemaligen Waisenhaus, von da an erhalten sie immer wieder neue Hinweise und Erinnerungsfragmente kommen im Großvater hoch. Besonders rührend ist der Enthusiasmus des jungen Enkels, der seinen “Apu” antreibt weiterzusuchen. “Die Hand des Kindes in der seinen zu spüren, das verlieh nicht nur dem kleinen Jungen Sicherheit.”



(Rosie 2016, S. 73)







Das Datum des Geburtstages ist am Ende gar nicht so wichtig, viel mehr ist der Weg das Ziel. Unterwegs bekommt ein namenloses Grab einen Namen, alte Freunde finden zusammen, aber auch der Tod nimmt einen beträchtlichen Teil der Geschichte ein. Ein wirklich gelungenes Buch! Beim Lesen wird man außerdem vollkommen von der Spanischen Kultur gepackt und möchte sofort selbst eine Flasche Wein und eine Paella genießen.







 







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Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde

Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde

Anleitung ein Gespenst auszutricksen – Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde







Wir wissen wie unheimliche Geschichten beginnen. Meist gibt es ein Haus, mit dem irgendetwas nicht in Ordnung ist. So ist es auch bei Das Gespenst von Canterville. Mr. Otis will das Haus in Canterville kaufen, obwohl der vom Besitzer davor gewarnt wird, dass sich ein Geist in dem Haus befindet.

Der Käufer ließ sich nicht beirren und zieht kurzerhand in das ominöse Gebäude samt Familie ein. Die Haushälterin, gezeichnet von der spukreichen Vergangenheit, ist entsetzt als der Sohn von Mr. Otis den entdeckten Blutfleck am Teppich mit Spezialreiniger entfernen möchte. Der Spezialreiniger hält was er verspricht, doch kehrt der Blutfleck jeden Morgen zurück – wie gespenstisch. Wie sich später herausstellt wohnt in dem Haus tatsächlich ein Geist, der mit gestohlenen Malfarben der Tochter des Hauses den Blutfleck immer neu belebt. Doch auch alle weiteren Unternehmungen des Gespenstes die Familie zu erschrecken sind erfolglos. Sobald er nachts durch das Haus schwirrt und die Scharniere seiner Fesseln quietschen, bietet ihm Mr. Otis im Halbschlaf Öl zum Schmieren an, dadurch fühlt sich der Geist zutiefst gekränkt. Die Zwillinge haben den Spieß einfach mal umgedreht und spielen dem Gespenst ihre Streiche mit Erfolg. Als das Gespenst den Tiefpunkt seiner Existenzkrise erreichte kam die Tochter Virginia…







Die Erzählung überrascht mit einer erfrischend anderen Geschichte von einem Gespenst, vor dem sich einfach keiner mehr fürchtet bzw. das von der amerikanischen Familie persifliert wird. Nach 300 Jahren herumspucken ist selbst das Gespenst müde geworden und möchte sich zur Ruhe legen, doch es kann einfach nicht schlafen: „Es ist manchmal sehr schwer wach zu bleiben, vor allem in der Kirche, aber Schlafen ist doch überhaupt nicht schwierig. Sogar Babys können das, und die sind ja nicht sehr gescheit.“



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Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer

Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer

Leo erwacht seines Dornröschenschlafs – Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer







“[Die siebte Welle] ist unberechenbar. Lange Zeit ist sie unauffällig, spielt im monotonen Ablauf mit, passt sich an ihre Vorgängerinnen an. Aber manchmal bricht sie aus. Immer nur sie, immer nur die siebente Welle.

Denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu. Für sie gibt es kein Vorher, nur ein Jetzt.”



(Glattauer 2009, S. 148)







Die Fortsetzung des E-mail Romans “Gut gegen Nordwind” hat ausnahmsweise nicht den faden Beigeschmack einer Fortsetzung. Auch wenn das an Goethes Werther angelehnte Format bekannt ist, wird man nicht müde die Mails der zwei Protagonisten Emmi und Leo zu Lesen. Die E-Mail “Freundschaft” erlebt seine Turbulenzen und steht mehrmals vor dem aus, doch keiner der beiden wird müde den Kontakt wiederaufzunehmen. Es kommt sogar eine neue Komponente ins Spiel: die beiden Treffen sich, ganze sechs Mal. Doch jedes Treffen ist eine Ellipse, oft zum Ärger der Lesenden. Wir erfahren fast nichts über die persönlichen Treffen, außer den Reflexionen in den Mails danach.







Trotz der Face to face Dates und dem einen Mal, dem einen fatalen Mal, als sie im Bett landen, will Emmi ihre “Vernunftehe” aufrechterhalten und Leo will nach Bosten mit seiner neuen “Pam” auswandern. Doch die siebente Welle kommt!







Aus der nerv tötenden Emmi wird fast schon eine verständnisvolle, reifere Frau, während Leo eher einen Schritt zurück in seiner Entwicklung geht, sodass Emmi ihm vorwirft: “Du hast mich aus falsch verstandenem Edelmut aufgegeben. Kampflos. DAS hättest du anders machen müssen. DAS hättest du besser machen können, liebe Leo!”



(Glattauer 2009, S. 140)







Mein Fazit: Das Gefühl aus dem ersten Buch kann nicht in das zweite mitgenommen werden, Schauplatz und Protagonisten sind zwar dieselben, aber doch wird alles ein bisschen anders, als von mir erhofft.







 







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Weil i di mog

Weil i di mog von Toni Fiung

Tipps für eine gelingende Beziehung – Weil i di mog von Toni Fiung







Ich darf euch ein ganz besonderes Buch aus meiner Heimat vorstellen, nämlich einen Begleiter für Paare, die sich um ihre Beziehung langfristig kümmern möchten – egal ob junge oder ältere Paare, eine gelingende Partnerschaft wünscht sich doch jede/r.









Kennengelernt habe ich den Autor, Toni Fiung, im Bildungshaus „Haus der Familie“ am Ritten, als ich noch Kinderbetreuung gemacht habe. Über den Erfolg des Buches in Südtirol war ich nicht überrascht, immerhin kennt ihn das ganze Land als liebevollen Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Bozen-Brixen.







Ratgeber gibt es jede Menge, „Weil i di mog“ versteht sich aber mehr als Schatztruhe aus der man immer wieder schöpfen kann. Es enthält Tipps für einen respektvollen Umgang in der Dyade, der mit vielen Gefühlen zusammenhängt.







Das Buch gliedert sich in verschiedene Tipps wie:







Weil i di mog… erinnere ich mich gerne an den Anfang







Weil i di mog… zeige ich dir meine Wertschätzung







Weil i di mog… bin ich manchmal eifersüchtig







Weil i di mog… sage ich dir, was ich mir wünsche uvm.







Der Titel lässt den Inhalt des jeweiligen Kapitels bereits erahnen. Im ersten genannten Kapitel spricht der Autor davon, dass wir uns in unseren Beziehungen auch hin und wieder an den Anfang erinnern sollen und dem Zauber, der ihm innewohnt (Zitat von Hermann Hesse). Wer von uns, der in einer Beziehung ist oder war, erinnert sich nicht an die ersten Begegnungen, die spannend und aufregend waren oder an die Orte an denen man sich traf oder wo der erste Kuss stattfand. Toni Fiung empfiehlt auch manchmal in der Vergangenheit zu schwelgen und einander zu erzählen, was wir persönlich damals am anderen als Besonders empfunden haben. Doch sagt er auch auf der anderen Seite braucht es für eine gelingende Partnerschaft auch eine gemeinsame Perspektive. Zusammengefasst könnte man sagen, dass Offenheit das oberste Gebot ist.







Beim Durchblättern stoßt man auch immer wieder auf Zitate bekannter Schriftsteller, Philosophen und Theologen. „Weil i di mog“ liest sich nicht wie ein herkömmliches Buch, es muss genossen werden und das Stück für Stück!







Das Buch ist im Athesia Verlag erschienen und enthält außerdem viele tolle Bilder von Stefano Favaretto und Toni Fiung selbst.







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