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Die Malerin des Lichts /
Manet sucht in ihr seine Muse, doch Berthe Morisot findet ihren eigenen Weg in der Kunst

Autor: Agnès Gabriel

Deutsch
2024 - Aufbau Digital

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Inhalt

Kurztext / Annotation

»Malen ist für mich so wichtig wie atmen.« Berthe Morisot.

Paris, 1868: Nachdem die junge Malerin Berthe erlebt hat, wie ihre Schwester die Kunst nach der Hochzeit aufgeben musste, will sie niemals heiraten. Sie begegnet dem Wegbereiter der Moderne Édouard Manet, der in der betörend schönen Frau seine Muse findet. Ihre künstlerischen Ambitionen indes belächelt er - obwohl Berthes Bilder teils höhere Preise erzielen als seine. Dann trifft sie seinen Bruder Eugène, der sich in sie verliebt und um ihre Hand anhält. Doch kann Berthe sich auf diese Liebe einlassen, ohne ihren Weg als Malerin zu riskieren?

Ein farbenprächtiger, üppiger Roman über eine freie, überaus moderne Frau, die so viel mehr war als Manets Muse.



Agnès Gabriel ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Kunsthistorikerin und Romanistin hat mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet, bevor sie journalistisch tätig wurde und belletristisch zu schreiben begann. Mit ihren historischen Romanen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, hat sie sich ein internationales Publikum erobert. Die Autorin lebt in Hamburg. Im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane »Merci, Monsieur Dior« und »Die Coutière. Elsa Schiaparelli und die Kunst der Mode« lieferbar.

Textauszug
Kapitel 1

»Darf ich Sie mit zwei bezaubernden jungen Damen bekannt machen, mein lieber Freund? Mademoiselle Berthe und Mademoiselle Edma sind die Töchter von Monsieur Morisot, dem Leiter des Rechnungshofes. Sicher haben Sie schon von ihm gehört.«

Abrupt legt Berthe Pinsel und Palette auf das Tischchen neben der Staffelei und wischt sich die farbverschmierten Hände an dem braunen Kittel ab. Sie ist verärgert. Erstens, weil sie es hasst, bei der Arbeit gestört zu werden, denn die erfordert ihre volle Konzentration. Und zweitens, weil der Mann, dessen näselnde Stimme sie sogleich erkannt hat, sie und ihre ältere Schwester als Töchter eines stadtbekannten Finanzbeamten tituliert hat.

Eine steile Falte ragt zwischen ihren Augenbrauen auf. Wen hat zu interessieren, wessen Töchter sie sind? Sie sind Berthe und Edma Morisot und in den Louvre gekommen, um als zukünftige Malerinnen Ausschnitte aus einem Gemälde des flämischen Malers Peter Paul Rubens zu kopieren. Genauso wie die anderen Schüler, allesamt junge Burschen, die am Vorbild der großen Meister von Renaissance und Barock Proportionen, Perspektive und Farbauftrag studieren. Mit dem Unterschied, dass diese Männer ihre Ausbildung an einer der zahlreichen Malakademien oder gar der renommierten Académie des Beaux-Arts absolvieren. Frauen hingegen ist der Zugang zu dieser Einrichtung verwehrt. Nur in der Rolle als Aktmodell ist es ihnen gestattet, die heiligen Hallen der Académie zu betreten. Daher erhalten Berthe und ihre ältere Schwester Edma Unterricht bei einem Privatlehrer. Solche Maler machen sich das Reglement der Akademien zunutze und bilden junge Mädchen und Frauen in ihren eigenen Ateliers aus.

Mit zusammengekniffenen Lippen wendet Berthe sich um und wirft ihrem Lehrer Monsieur Camille Corot einen verächtlichen Blick zu. Doch der bemerkt nichts vom Unmut seiner Schülerin, viel zu sehr ist er damit beschäftigt, seinen zerknitterten, aus der Mode gekommenen Mantel mit fahrigen Händen glatt zu streichen. Vermutlich, um nicht allzu nachlässig neben seinem jüngeren Begleiter zu wirken. Dessen Kleidung ist von ausgesuchter Eleganz. Das feine Wolltuch beweist den erlesenen Geschmack seines Trägers ebenso wie das handwerkliche Geschick des Schneiders. Berthes geschultes Auge registriert wohlwollend die fein aufeinander abgestimmten Grün- und Brauntöne von Anzug, Weste, Mantel, Hut und Schal.

»Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mesdemoiselles Morisot, mein Name ist Édouard Manet.«

Berthe spürt einen kräftigen Händedruck und merkt auf. Das also ist der Mann, den der vor wenigen Monaten verstorbene Dichter Charles Baudelaire als »Maler des modernen Lebens« bezeichnet hat. Der von Kollegen seiner Zunft hoch geschätzt und von Auftraggebern hofiert wird. Der von den meisten Kritikern jedoch wegen der harten Konturlinien von Personen und Gegenständen und seiner ungemischten Farbpalette verlacht oder verhöhnt wird. Der »Bürgerschreck«, dessen Gemälde mehrfach zum Tumult geführt haben, weil sie, nach Meinung des Publikums, das sittliche Empfinden stören. Manets Charaktere sind Menschen der Gegenwart, ohne Bezug zur Mythologie oder Überhöhung durch religiöse Symbolik, wie es die Maltradition verlangt. Seine Frauenfiguren sind Frauen aus dem Volk. Manchmal leicht bekleidet - oder auch gänzlich unbekleidet.

Aus dem Augenwinkel heraus beobachtet Berthe, wie Edma Monsieur Manet ihr warmherzigstes Lächeln schenkt. Ihr entgeht auch nicht das verräterische Glitzern in den Augen der Schwester. Es erscheint immer dann, wenn sie sich von einem Mann angezogen fühlt, was mitunter schnell geschieht. Doch während Edma sich in romantischen Zukunftsträumen ergeht, sind alle diese Männer entweder verheiratet oder haben keinerlei Ambitionen, ein Leben als Ehemann zu führen. Insgeheim bedauert Berthe die Schwester um ihre Trugbilder. Sie selbst hat sich noch nie verliebt und hat auch nicht v

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Die Malerin des Lichts
Untertitel:Manet sucht in ihr seine Muse, doch Berthe Morisot findet ihren eigenen Weg in der Kunst
Autor:Agnès Gabriel
Verlag: Aufbau Digital
Erscheinungsjahr:2024
Sprache:Deutsch
400 Seiten
ISBN-13: 978-3-8412-3507-7

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