Logo Bücher Stierle Kelten

Im Detail

Die allerletzte KaiserinOverlay E-Book Reader

Die allerletzte Kaiserin /
Roman

Autor: Irene Diwiak

Deutsch
2024 - C.Bertelsmann Verlag

E-Book (EPUB)

Auch verfügbar als:

Fester Einband
€ 23.50

inkl. gesetzl. MwSt.
EPUB sofort downloaden
Downloads sind nur in Österreich möglich!

€ 14,99

Inhalt

Kurztext / Annotation
Kaiserin ist, wer sich selbst für eine hält
Claudia Hendl ist nicht unbedingt glücklich und noch weniger fantasiebegabt - bis eines Tages eine alte, egozentrische Dame in ihr Wirtshaus kommt. Ihr Name ist Johanna Fialla, und nachdem sie Vertrauen zu Claudia gefasst hat, eröffnet sie Unglaubliches: Sie, Johanna, sei in Wahrheit die Enkeltochter von Kronprinz Rudolf. Der habe sich nämlich gar nicht erschossen, sondern sei nur untergetaucht und habe unter falschem Namen eine neue Familie gegründet, dessen Sprössling Johannas Vater gewesen sei. Nach und nach erzählt Johanna ihre Lebensgeschichte, und Claudia, die niemals schriftstellerische Ambitionen gehabt hat, beginnt sie aufzuschreiben. Dabei erfährt sie vielleicht nicht unbedingt historische Fakten - aber sie erkennt, dass ein bisschen Fantasie das Leben erst lebenswert macht.

Irene Diwiaks Roman sprüht vor Witz, Biss und Originalität. Mit liebevoller Ironie und immerwährendem Augenzwinkern schenkt sie ihrer Protagonistin einen letzten großen Auftritt, der es in sich hat.

Irene Diwiak, geboren 1991 in Graz, ist eines der großen Erzähltalente ihrer Generation. Für ihre literarischen Texte sowie ihre Theaterstücke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihr Debütroman »Liebwies« stand bereits auf der Shortlist für den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises. Es folgten ihre Romane »Malvita« sowie »Sag Alex, er soll nicht auf mich warten«.

Textauszug
VORWORT DER AUTORIN CLAUDIA HENDL

Ich hatte niemals vor, ein Buch zu schreiben.

Vor Kurzem noch wäre mir allein beim Gedanken daran schlecht geworden. Ehrlich gesagt, mir ist jetzt gerade auch ein wenig schlecht.

Schon in der Schule habe ich Aufsätze verabscheut. Jeden Herbst wieder »Mein schönstes Ferienerlebnis«, und alle haben von ihren tollen Urlauben berichtet, bloß ich, die Dorfwirtstochter, habe den ganzen Sommer über nur im Wirtshaus ausgeholfen. Nicht, dass es davon nichts zu berichten gegeben hätte. Aber nachdem ich einmal in meinem Aufsatz einen Betrunkenen erwähnt habe, den ich mithilfe eines Besenstiels hinauskomplimentierte, hat Frau Krumbacher, die Deutschlehrerin, meine Mutter in die Schule beordert und mit ihr ein langes, ernstes Gespräch geführt. Seitdem bestand meine Mutter darauf, meine Schulaufsätze zu kontrollieren, bevor ich sie abgab. Ich sollte doch lieber darüber schreiben, wie ich mit meiner Freundin Dani an den Stausee geradelt bin, schlug meine Mutter vor, und dass ich dort einen Fisch gesehen hätte, der riesengroß gewesen wäre, und so weiter und so fort. Nur hat das alles gar nicht gestimmt, weil meine Freundin Dani die Sommerferien immer in so einem Camp für hochmusikalische Kinder verbrachte und Geige spielte. Ich habe meiner Mutter gesagt, dass es Frau Krumbacher sicherlich auffallen würde, wenn sie nacheinander unsere beiden Aufsätze korrigierte und in dem einen von Mozart, in dem anderen hingegen von Riesenfischen die Rede wäre. Daraufhin meinte meine Mutter, ich sollte eben schreiben, dass ich allein am Stausee gewesen wäre. So einfach war das für sie. Aber auch das wollte ich nicht, weil es doch immerhin genauso eine Lüge gewesen wäre. Meine Mutter seufzte nur und zwang mich von diesem Tag an, mindestens ein Mal jeden Sommer allein an den Stausee zu radeln, damit ich über irgendetwas schreiben konnte. Nur Fische habe ich dort nie gesehen, und schon gar keine riesengroßen.

Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass dieser jährliche Sommererlebnis-Aufsatz der Hauptgrund dafür gewesen ist, dass ich so früh die Schule verlassen und hauptberuflich in der Gastwirtschaft meiner Eltern zu arbeiten angefangen habe. Wäre ich länger zur Schule gegangen, hätte ich wahrscheinlich auch irgendwann in der Gastwirtschaft meiner Eltern zu arbeiten angefangen, man darf Frau Krumbacher also keine allzu harschen Vorwürfe machen.

Im Übrigen ist das alles vollkommen irrelevant. Ich erzähle es nur, um Ihnen begreiflich zu machen, dass es kaum schlechtere Voraussetzungen für eine Schriftstellerin gibt, als ich sie mitbringe. Dass ich nun doch irgendwie zu einer geworden bin, liegt ausschließlich daran, dass ich eine Geschichte geschenkt bekommen habe. Im ersten Moment ist mir auch gar nicht bewusst gewesen, dass es so eine richtige Geschichte ist. Ich habe meinen Eltern davon erzählt und später auch meiner besten Freundin Dani am Telefon, und sie alle haben gesagt: »Claudia, das ist eine Geschichte, darüber müsstest du ein Buch schreiben!«

Und nun ist es ja meistens so, dass, wenn Leute sagen, über irgendetwas müsste ein Buch geschrieben werden, in Wahrheit überhaupt kein Buch darüber geschrieben werden sollte. Mein Vater zum Beispiel sagt sehr oft: »Jetzt bin ich schon so lange Gastwirt, ich könnte ein Buch darüber schreiben.« Und dann erzählt er so etwas wie: »Letztens zum Beispiel, da wollte der Witzecker-Karl doch tatsächlich die Zeche prellen und durchs Klofenster hinaus. Nur hat er in seinem Suff halt vergessen, dass sich direkt unter unserem Klofenster der Komposthaufen befindet. Da sitzt der Witzecker-Karl doch tatsächlich nudeldicht im Komposthaufen, haha. Ich müsste wirklich ein Buch darüber schreiben.« Doch was wäre das denn bitte für ein Buch: Der Witzecker-Karl sitzt nudeldicht im Komposthaufen und Schluss? Vielleicht reicht das für eine Kurzgeschichte oder so, aber doch niemals für ein ganzes Buch. Und deswegen ist aus

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Die allerletzte Kaiserin
Untertitel:Roman
Autor:Irene Diwiak
Verlag: C.Bertelsmann Verlag
Erscheinungsjahr:2024
Sprache:Deutsch
304 Seiten
ISBN-13: 978-3-641-28677-4

E-Book (EPUB)

inkl. gesetzl. MwSt.
EPUB sofort downloaden
Downloads sind nur in Österreich möglich!

€ 14,99

Weiterempfehlen