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Blutige Nachrichten

Autor: Stephen King

Übersetzt von: Bernhard Kleinschmidt
Deutsch
2020 - Heyne Verlag; Scribner

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€ 9,99

Inhalt

Kurztext / Annotation
In der Vorweihnachtszeit richtet eine Paketbombe an einer Schule nahe Pittsburgh ein Massaker an. Kinder sterben. Holly Gibney verfolgt die furchtbaren Nachrichten im Fernsehen. Der Reporter vor Ort erinnert sie an den gestaltwandlerischen Outsider, den sie glaubt vor nicht allzu langer Zeit zur Strecke gebracht zu haben. Ist jene monströse, sich von Furcht nährende Kreatur wiedererwacht?

Die titelgebende Geschichte »Blutige Nachrichten« - eine Stand-alone-Fortsetzung des Bestsellers »Der Outsider« - ist nur einer von vier Kurzromanen in Stephen Kings neuer Kollektion, die uns an so fürchterliche wie faszinierende Orte entführt. Mit einem Nachwort des Autors zur Entstehung jeder einzelnen Geschichte.

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.

Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

Textauszug
3. Akt: Danke, Chuck!
1

Kurz nach dem Tag, an dem Marty Anderson die Reklametafel sah, brach das Internet schließlich endgültig zusammen. Seit den ersten kurzen Unterbrechungen hatte es da schon acht Monate gewackelt. Alle waren sich einig, dass es nur eine Frage der Zeit war, und alle waren sich einig, dass sie sich irgendwie durchschlagen würden, sobald die vernetzte Welt endgültig erlosch - schließlich waren sie früher auch ohne die ausgekommen, oder etwa nicht? Davon abgesehen gab es noch ganz andere Probleme, wie etwa, dass ganze Vogel- und Fischarten ausstarben, und jetzt musste man sich auch um Kalifornien Sorgen machen: Es schwand und schwand und war vielleicht bald ganz verschwunden.

Marty kam spät aus der Schule, weil es der Tag war, den er und seine Kollegen an der Highschool am wenigsten schätzten, der mit dem Elternnachmittag. Diesmal hatte Marty festgestellt, dass nur wenige Eltern daran interessiert waren, über die Fortschritte von Klein Johnny und Klein Janey (oder deren Mangel) zu sprechen. Hauptsächlich wollten sie sich über den wahrscheinlich endgültigen Zusammenbruch des Internets auslassen, durch den ihre Facebook- und Instagram-Accounts erledigt sein würden. Niemand erwähnte Pornhub, aber Marty hegte den Verdacht, dass viele der erschienenen Eltern - weiblich wie männlich - auch den drohenden Untergang dieser Website betrauerten.

Normalerweise hätte Marty die Umgehungsstraße genommen, zack, zack, im Nu zu Hause, aber das war nicht möglich, weil die Brücke über den Otter Creek eingestürzt war. Das war zwar bereits vier Monate her, doch immer noch gab es keinerlei Anzeichen für bevorstehende Reparaturarbeiten, nur orange gestreifte Sperren aus Holz, die bereits wackelig aussahen und längst mit Graffiti-Tags übersät waren.

Da die Umgehung geschlossen war, sah sich Marty wie alle im Osten der Stadt wohnenden Leute gezwungen, direkt durchs Zentrum zu fahren, um sein Haus am Cedar Court zu erreichen. Dank Elternnachmittag war er erst um fünf statt um drei gestartet, also auf dem Höhepunkt der Rushhour, weshalb er für die Fahrt, die in der guten alten Zeit zwanzig Minuten gedauert hätte, mindestens eine Stunde brauchen würde, wahrscheinlich länger, weil auch manche Verkehrsampeln ausgefallen waren. Auf der gesamten Strecke herrschte Stop-and-go-Verkehr mit viel Gehupe, kreischenden Bremsen, sich berührenden Stoßstangen und gereckten Mittelfingern. An der Kreuzung Main und Market Street hing er volle zehn Minuten fest, weshalb er mehr als genug Zeit hatte, die Reklametafel auf dem Gebäude der Midwest Trust zu studieren.

Bisher war dort für eine Fluggesellschaft geworben worden, für Delta oder Southwest, das wusste Marty nicht mehr. Heute Nachmittag war die fröhliche, Arm in Arm dastehende Flugbegleiter-Crew jedoch durch das Foto eines mondgesichtigen Mannes ersetzt worden, dessen schwarz gerahmte Brille gut zu seinen schwarzen, säuberlich gekämmten Haaren passte. Mit einem Kugelschreiber in der Hand saß er an einem Schreibtisch, ohne Sakko, aber mit einer sorgfältig am Kragen seines weißen Hemdes geknoteten Krawatte. Auf der Hand mit dem Kugelschreiber war eine halbmondförmige Narbe sichtbar, die man aus irgendeinem Grund nicht retuschiert hatte. Marty fand, dass er wie ein Buchhalter aussah. Von seinem Hochsitz über dem Bankgebäude aus blickte er heiter lächelnd auf den Verkehrsstau an der Ampel herab. Über seinem Kopf stand in blauen Lettern CHARLES KRANTZ. Unter dem Schreibtisch stand in Rot: 39 WUNDERBARE JAHRE! DANKE, CHUCK!

Marty hatte noch nie von Charles »Chuck« Krantz gehört, aber der musste ein ziemlich hohes Tier bei Midwest Trust gewesen sein, wenn man ihm zum Abschied ein Foto auf einer beleuchteten Reklameta

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Blutige Nachrichten
Untertitel:Übersetzt von: Bernhard Kleinschmidt
Verlag: Heyne Verlag; Scribner
Erscheinungsjahr:2020
Sprache:Deutsch
576 Seiten
ISBN-13: 978-3-641-26525-0

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