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Isaac und das EiOverlay E-Book Reader

Isaac und das Ei /
Roman

Autor: Bobby Palmer

Übersetzt von: Felix Mayer
Deutsch
2023 - Heyne Verlag; Headline Publishing Group

E-Book (EPUB)

Auch verfügbar als:

Fester Einband
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Inhalt

Kurztext / Annotation
Jeden Tag wacht Isaac auf und stellt fest, dass seine Frau nicht mehr da ist. Ihre Abwesenheit lähmt ihn, er lässt sich völlig gehen: Er duscht nicht mehr, isst nicht mehr, ignoriert Anrufe von Freunden und Familie. Bis der Schmerz darüber, verlassen worden zu sein, so groß wird, dass Isaac es nicht mehr aushält und von der Brücke springen will. Gerade als er über die Brüstung geklettert ist, entdeckt er etwas zwischen den Bäumen. Weiß wie ein riesiges, frisch gelegtes Hühnerei leuchtet es aus dem Unterholz hervor, und Isaac wird neugierig. Er klettert wieder zurück. Vorerst, wie er sich sagt. Er möchte nur mal sehen, was das für ein Ding ist, springen kann er später immer noch. Als er sich dem Ei nähert, sieht er, dass dessen Oberfläche nicht glatt, sondern von einem flauschigen Flaum überzogen ist. Und dass das Ei Arme und Beine hat! Kurzerhand nimmt Isaac das Wesen mit nach Hause. Es ist nicht nur der Beginn einer außergewöhnlichen Wohngemeinschaft, sondern für Isaac auch der erste Schritt zurück ins Leben ...

Bobby Palmer ist freiberuflicher Journalist und schreibt für Publikationen wie »GQ«, »Men's Health«, »Time Out« und »Cosmopolitan«. »Isaac und das Ei« ist sein erster Roman.

Textauszug

Isaacs Gedanken sind so verworren, dass er keine Antworten findet. Auch die Blechdose hat keine. Und ebenso wenig das Ei, das ja ein Ei ist und daher nicht sprechen kann. Dennoch feuert Isaac eine Frage nach der anderen ab, wobei er nicht weiß, ob er sie auch laut ausspricht. Er klopft mit den Handflächen nervös auf das Lenkrad und überprüft dabei immer wieder mit angsterfüllten Blicken den Rückspiegel und die Seitenspiegel, ob sich ein Blaulicht nähert oder das Heulen eines Martinshorns zu hören ist. Möglicherweise enthält das Ei Schmuggelware - Drogen, Waffen oder Schlimmeres. Tatü-tata, tatü-tata. Er würde leise fluchen. Der Polizist würde vielleicht ans Fenster klopfen, und Isaac würde es herunterkurbeln müssen. Der Polizist würde möglicherweise sagen: »So früh schon unterwegs, Sir?« Isaac würde ins Schwitzen geraten, und der Polizist würde vielleicht die Stirn runzeln, mit seinem Stift auf den Beifahrersitz deuten und sagen: »Gibt's heute Omelett zum Frühstück?« Und Isaac würde ein bisschen zu laut lachen und dadurch verraten, dass er etwas schmuggelt. Er hat noch immer mehr im Blut, als erlaubt ist. Er würde pusten müssen, dann käme es raus, und was dann? Isaac sieht zu dem Ei auf dem Beifahrersitz hinüber. Er will noch eine weitere Frage stellen. Er will wissen, ob er gerade verrückt wird. Aber bevor er die Frage formulieren kann, bemerkt er, dass er zu Hause angekommen ist.

Isaac steigt aus. Das Auto hat er auf dem Gehsteig geparkt. Egal. Die bleiche Wintersonne geht rasch auf, und mit ihr werden bald auch die Vorhänge hinter den Fenstern der Nachbarn zur Seite geschoben. Dass er so nachlässig geparkt hat und noch weitaus vernachlässigter aussieht, werden sie auf all das, was in letzter Zeit passiert ist, zurückführen. Aber das Ei? Sie werden ihm Fragen zu dem Ei stellen, und Isaac hat schon festgestellt, dass er keine Antworten hat. Das Ei ist etwas, das er für sich behalten will. Nehmt mir das nicht auch noch weg, denkt er. Nachdem er sich vergewissert hat, dass sämtliche Vorhänge, die die Straße säumen, noch geschlossen sind, löst er den Gurt, der seinen unkommunikativen Beifahrer sichert, trägt diesen zur Haustür und versucht dabei, ihn zumindest halbwegs unter seinem feuchten Sakko zu verbergen. Wenigstens muss er sich diesmal nicht mit einem Schlüssel herumärgern, ganz einfach, weil er die Tür noch nie abgeschlossen hat. Als er sie aufdrückt, spürt er den Widerstand eines riesigen Haufens aus ungeöffneten Briefen, Rechnungen und Werbeprospekten. Man könnte meinen, das Haus wäre unbewohnt. In gewisser Weise hat Isaac es vor etlichen Wochen verlassen. Er hat hier nicht mehr gelebt, sondern nur noch existiert. Aber das Haus besitzt ein Eigenleben, wie die Post zu Isaacs Füßen beweist, die abgestorbenen Blumen mit den hängenden Köpfen auf der Ablage im Flur und der ekelerregende Geruch nach verdorbenem Essen, der durch die angelehnte Küchentür zieht. Irgendwo tropft ein Wasserhahn. Irgendwo anders summt eine Fliege. Einen Augenblick lang steht Isaac, noch immer leicht betrunken, schwankend und schweigend da, hält das Ei im Arm und lauscht. Als warte er darauf, dass jemand ihn willkommen heißt. Niemand ist zu hören. Seine Kehle schnürt sich zu. Seine Augen werden feucht. Im Flur stehen schlichte, edle Holzmöbel, und Isaac läuft es kalt den Rücken hinab. Das Ei in seinen Armen scheint das zu spüren, die Wärme in seinem Inneren sinkt rapide. Wieder denkt Isaac an die Wärmflasche mit der flauschigen Hülle. Sie hatte sie sich immer vorne in die Schlafanzughose gesteckt, damit ihr warm wurde. Das sah nicht besonders toll aus. Er hatte ein Foto davon auf seinem Handy. Zeig das bloß nicht rum. Sie hatten Tränen gelacht. Kalte Füße, kalte Hände, die im Bett über seine Haut strichen, wie Eiswürfel, die unter die Bettdecke geschmuggelt worden waren. Sie klemmte ihre nackten Füße zwischen seine nackten Beine, um sie zu wärmen, oder ihre nackte Hand un

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Isaac und das Ei
Untertitel:Roman
Untertitel:Übersetzt von: Felix Mayer
Autor:Bobby Palmer
Verlag: Heyne Verlag; Headline Publishing Group
Erscheinungsjahr:2023
Sprache:Deutsch
320 Seiten
ISBN-13: 978-3-641-30278-8

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