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Im Detail

Und morgen ein neuer TagOverlay E-Book Reader

Und morgen ein neuer Tag /
Roman - Ein großer Frauenroman für die Leser*innen von Rosie Walsh und "Der Papierpalast".

Autor: Claire Alexander

Übersetzt von: Stefanie Retterbush
Deutsch
2023 - Goldmann Verlag; Michael Joseph

E-Book (EPUB)

Auch verfügbar als:

Flexibler Einband
€ 17.30

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€ 13,99

Inhalt

Kurztext / Annotation
Was auch immer passiert, du bist nicht allein.
Seit mehr als drei Jahren hat Meredith ihr Haus nicht verlassen. Über das Warum - über das, was vor 1.214 Tagen geschah - spricht sie mit niemandem. Denn eigentlich ist doch alles in Ordnung: Sie arbeitet erfolgreich von zu Hause, bruncht am Küchentisch mit ihrer besten Freundin, liest in ihrem gemütlichen Ohrensessel und kocht Pasta Puttanesca. Aber dann tritt Tom in ihr Leben, und Meredith muss zugeben, dass sie nicht so glücklich ist wie sie vorgibt. Doch gerade als sie beginnt, sich Tom zu öffnen, holt ihre Vergangenheit sie schlagartig ein. Und Meredith begreift: Um wirklich zu leben, braucht es viel mehr als einen Schritt vor die Haustür ...

Claire Alexander lebt mit ihrer kleinen Familie an der Westküste Schottlands. Sie schreibt als freie Journalistin für The Washington Post, The Independent, The Huffington Post und Glamour. Wenn sie nicht gerade arbeitet oder Zeit mit ihrer Familie und den beiden Hunden verbringt, denkt sie beim Stand Up Paddeln über ihr nächstes Buch nach. »Und morgen ein neuer Tag« ist ihr Debütroman bei Goldmann.

Textauszug
Tag 1.219

Montag, 19. November 2018

Ich schaue auf die Uhr. 8 : 19 Uhr. Beinahe auf die Minute pünktlich. Mehr als genug Zeit für eine kleine morgendliche Trainingseinheit, bevor ich dann um 8 : 54 Uhr die Frühstückseier aufsetze. Zwei Eier, fünf Minuten, für den perfekt flüssigen Dotter. Drei Tage hat es gebraucht, bis ich das raushatte, aber das war es wert.

Doch vor den perfekten Eiern kommen zuerst noch zwanzig Minuten Cardio. Es war eine kleine Offenbarung dahinterzukommen, dass bloß zwanzig Minuten Training am Tag - mit einem Ruhetag meiner Wahl dazwischen - mehr als genug sind, um fit und in Form zu bleiben. Ich habe ein Lieblingsworkout auf YouTube, aber hin und wieder mache ich auch mal was anderes, nur der Abwechslung wegen, damit es nicht langweilig wird. Und das Schöne am häuslichen Training, so ganz allein, ist, dass niemand sieht, wie ich nach sechs Runden Liegestützen und Strecksprüngen keuchend nach Luft schnappe.

Auf das Cardio-Training folgt immer ein bisschen Entspannung: Dehnen, Atemübungen und positive Affirmationen. »Ich nehme mich selbst bedingungslos an«, gehört zu den neuesten Sätzen in meinem Repertoire. Heute Morgen kämpfe ich wieder einmal damit, mir das selbst abzunehmen; leicht über die Lippen geht es mir nicht. Diane, meine Therapeutin, sagt, ich soll trotzdem weitermachen, es müsse mir zur Gewohnheit werden, damit der neue Glaubenssatz wirken kann. Ich habe ihr gesagt, ich sei mir nicht sicher, ob man schamlose Lügen als Affirmationen benutzen sollte, was schließlich zu einem langen Hin und Her über Selbstsabotage führte.

Das morgendliche Fitnesstraining beendet, die Eier im Topf, stecke ich zwei Scheiben Sonnenblumenbrot in den Toaster und röste sie golden braun. Ich streiche eine bisschen Butter darauf, schneide sie fein säuberlich in schmale Streifen und platziere sie auf einem Teller. Als Nächstes kommen die Eier in die gepunkteten Becher und werden geköpft (das Beste an der ganzen Sache), und dann setze ich mich mit meinem Tee, die Tasse passend zu den Eierbechern, an den Tisch. Es ist 8 : 59 Uhr. Perfekt. Solche kleinen Erfolgserlebnisse bereiten mir ein geradezu diebisches Vergnügen.

Danach arbeite ich ein paar Stunden offline, mache mir zum Mittagessen ein Käse-Gurken-Sandwich und gehe schließlich ins Netz. Ich versuche, meine Online-Zeit zu begrenzen, weil ich nur zu gut weiß, wie leicht man sich in den unendlichen Weiten des Webs verfranzen kann. Eine Stunde im Netz kommt einem vor wie zehn Sekunden in der realen Welt. Ich habe mir sogar mal einen Zeitplan erstellt, ihn allerdings schnell wieder verworfen, weil er überhaupt keinen Spielraum ließ für spontane Google-Momente, wie beispielsweise, wenn man ganz dringend ein Rezept für Béchamelsoße braucht oder sich partout nicht an den Namen der fünften Ehefrau von Heinrich dem Achten erinnern kann (der fiel mir neulich zum Thema Frauenfeindlichkeit ein, und immer verwechsele ich die Katherinas).

Ich weiß, manche Menschen halten das Internet für die Wurzel allen Übels, aber ohne Netz könnte ich hier so ganz alleine nicht überleben. Buchstäblich. Alles, was ich zum Leben brauche, kann ich mir bequem nach Hause liefern lassen, oft sogar innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Frische Milch und Tampons und Batterien und Bücher. Ich muss nicht mal die Haustür aufmachen, wenn mir gerade nicht nach fremden Menschen ist. Ich habe einen Postkasten an der Haustür, groß genug selbst für Pakete. Eigenhändig angebracht und ziemlich stolz darauf.

Glücklicherweise habe ich irgendwann eine clevere App entdeckt, die meine Verweildauer im Netz nachhält und automatisch die Verbindung trennt, sobald mein Tageslimit von acht Stunden erreicht ist. Bis zu sechs Stunden bin ich der Arbeit wegen online, je nachdem, an wie vielen Projekten ich gerade sitze, mir bleiben also täglich nur noch zwei Stunden für misogyne Monarchen und alles ande

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Und morgen ein neuer Tag
Untertitel:Roman - Ein großer Frauenroman für die Leser*innen von Rosie Walsh und "Der Papierpalast".
Untertitel:Übersetzt von: Stefanie Retterbush
Autor:Claire Alexander
Verlag: Goldmann Verlag; Michael Joseph
Erscheinungsjahr:2023
Sprache:Deutsch
448 Seiten
ISBN-13: 978-3-641-29030-6

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