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Der Weg nach HauseOverlay E-Book Reader

Der Weg nach Hause /
Roman

Autor: Sofia Lundberg

Übersetzt von: Kerstin Schöps
Deutsch
2021 - Goldmann Verlag; Forum

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€ 8,99

Inhalt

Kurztext / Annotation
Kann eine Freundschaft das Schicksal überstehen?
Es ist Sommer auf Gotland. Viola, die seit jeher auf der Insel lebt, verbringt glückliche Tage umgeben von ihren Töchtern, Enkeln und Urenkeln. Doch ein Anruf aus Paris stellt ihr Leben auf den Kopf. Jahrzehntelang hat sie die Stimme ihrer besten Freundin nicht gehört und jetzt teilt Lilly ihr mit, dass sie sterben wird. Viola steht unter Schock. Denn mit einem Mal sind sie wieder da - die längst verdrängten Erinnerungen an die Vertraute aus Kindertagen. Kurzerhand beschließt Viola nach Paris zu reisen, um Lilly zu suchen. Denn sie weiß, dass sie keinen Frieden finden wird, ehe sie nicht erfährt, warum Lilly damals ohne ein Wort verschwand ...

Sofia Lundberg wurde 1974 geboren und arbeitete als Journalistin in Stockholm, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Büchern widmete. Mit ihrem Debütroman »Das rote Adressbuch« eroberte sie die schwedische Literatur- und Bloggerszene im Sturm, woraufhin die Rechte in über 30 Länder verkauft wurden.

Textauszug
VIOLA
12. AUGUST 1948

Die üppigen Büsche mit dunkelgrünen, glänzenden Blättern und perfekt geformten Blüten zieren das breite Beet am Zaun, der das Grundstück zur Straße hin begrenzt. Gelb, rot, rosa, weiß sind die Blütenblätter. Groß und klein. Unterschiedliche Sorten, aber alle von einer Gattung. Auf dem Boden liegen verwelkte Rosenblätter, die in der Wärme langsam vermodern und einen süßsauren Geruch verbreiten.

Viola kriecht vorsichtig unter die Büsche, zwischen den dicken Stämmen windet sich ein Gang hindurch, wie ein Geheimgang, den nur sie kennt. Ihre nackten Knie schaben über die trockene Erde, die Dornen bleiben im Stoff ihres Sommerkleids und in den Haaren hängen, reißen Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz.

»Hundert! Ich komme!«

Die Stimme lässt Viola erstarren. Sie hält die Luft an, kauert sich zu einem kleinen Ball zusammen und versteckt ihren Kopf zwischen den Knien. Ihr Herz pocht wie wild in ihrer Brust.

Sie hört klatschende Schritte, die vorbeirennen, dann auf einmal zurückkommen und sich erneut entfernen. Sie atmet erleichtert aus. Eine ganz Ewigkeit hat sie die Luft angehalten, zumindest hat es sich so angefühlt. Sie macht flache, schnelle Atemzüge, ihr wird ganz schwindelig davon. Dann atmet sie einmal tief ein und hält wieder die Luft an.

Plötzlich breitet sich ein dunkler Schatten über ihr aus, sie dreht den Kopf und sieht eine Hand, deren Zeigefinger auf sie gerichtet ist.

»Nein, tu es nicht!«, flüstert sie und schüttelt den Kopf.

Aber es ist schon zu spät. Die klatschenden Schritte kommen zurück, und Viola hört ein helles Kichern.

»Ich sehe dich! Gefunden, gefunden!«

Viola seufzt und kriecht rückwärts aus ihrem Geheimgang unter den Rosenbüschen. Die Dornen zerkratzen ihre Arme.

»Das macht keinen Spaß, wenn du immer schummelst, Lilly. Alvin hat dir mein Versteck verraten, ich habe es genau gesehen«, sagt sie beleidigt und klopft sich die Erde von den Knien.

Lilly blinzelt Alvin zu, der am Gartenpfosten lehnt. Er zwinkert und fährt sich mit der Hand durch sein glänzendes goldbraunes Haar. Die Ärmel seines weißen Hemdes sind hochgekrempelt, dazu trägt er eine leicht zerknitterte braune Leinenhose.

»Danke, danke.« Lilly hüpft kichernd auf und ab, dass ihre Haare nur so wippen.

Alvin sieht sie lächelnd an, sagt aber kein Wort. Dann, ohne jede Vorwarnung, reißt er die Arme in die Luft und wedelt mit den Händen. Viola kreischt laut auf und rennt davon, Lilly jagt ihr hinterher. So schnell sie ihre Füße tragen, stürmen sie über die Steinplatten des Gartenweges, weiter über den trockenen braunen Rasen. Einmal um die Flaggenstange herum und dann durch das kleine Loch im Gartenzaun in den Nachbargarten.

Ihre Schreie und ihr Lachen gellen durch die Luft. Alvin folgt ihnen, zuerst geht er gemächlich, dann fängt er an zu rennen. Er stützt sich mit den Händen auf dem Zaun ab und schwingt sich seitwärts hinüber. Seine Beine sind länger als die der Mädchen, wesentlich länger. Er holt sie ein und schnappt sich zuerst Viola, hält sie mit einem Arm und wirbelt sie herum. Lilly rennt hinzu und greift nach Violas Beinen.

»Lass sie los, lass sie los«, ruft sie und trommelt mit den Fäusten auf Arme und Beine ihres Bruders.

Aber Alvin hört nicht auf sie. Er lacht und nimmt Lilly unter den anderen Arm, dreht sich hin und her. Er ist so stark. Die Mädchen kreischen und kichern mit geröteten Wangen und fliegenden Haaren.

Die Sonnenstrahlen sind warm, man kann das rhythmische Rauschen der Wellen hören, die am Strand brechen. Die Schwalben fliegen tief über die Dächer und singen ihre schönen Lieder. Ein weiterer herrlicher Sommertag.

Aber dann hält Alvin abrupt inne, setzt die Mädchen ab. Auf der Treppe vor dem Haus mit der langsam bröckelnden Fassade sitzt sein Vater Walle und starrt mit eingefallenen Wangen und leerem Blick vor sich auf den Bode

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Der Weg nach Hause
Untertitel:Roman
Untertitel:Übersetzt von: Kerstin Schöps
Autor:Sofia Lundberg
Verlag: Goldmann Verlag; Forum
Erscheinungsjahr:2021
Sprache:Deutsch
368 Seiten
ISBN-13: 978-3-641-28425-1

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