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Northern Spy – Die JagdOverlay E-Book Reader

Northern Spy – Die Jagd /
Thriller

Autor: Flynn Berry

Übersetzt von: Wolfgang Thon
Deutsch
2023 - Aufbau Digital; Viking, New York

E-Book (EPUB)

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€ 9,99

Inhalt

Kurztext / Annotation

»Ich habe den Nervenkitzel geliebt - ein hochspannendes Buch.« Reese Witherspoon.

Tessa arbeitet im Büro der BBC in Belfast, als sie plötzlich ihre Schwester im TV sieht - als Täterin bei einem Raubüberfall. Marian sei bei der IRA, erklärt die Polizei und leitet eine Großfahndung ein. Aber wie kann das sein? Tessa und Marian haben sich immer gegen die Gewalt in Nordirland eingesetzt. Als Tessa die Wahrheit über ihre Schwester erfährt, muss sie sich entscheiden: zwischen ihren Idealen und ihrer Familie, zwischen Unbeteiligtheit und Handeln. Und darüber, was sie tun muss, um die einzige Person zu schützen, die sie noch mehr liebt als ihre Schwester: ihren kleinen Sohn ...

»Flynn Berry schreibt mitreißend über Frauen, die gegen eine Welt wüten, die grausame und rücksichtslose Männer schützt.« New York Times.



Flynn Berry ist eine amerikanische Autorin, die bisher bereits mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde. »Northern Spy« wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der Washington Post als einer der besten Thriller des Jahres ausgezeichnet. Wolfgang Thon, geboren 1954 in Mönchengladbach, studierte Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Thon arbeitet als Übersetzer und seit 2014 auch als Autor in Hamburg, tanzt leidenschaftlich gern Argentinischen Tango und hat bereits etliche Thriller von u. a. Brad Meltzer, Joseph Finder, Robin Hobb, Steve Barry und Paul Grossman ins Deutsche übertragen.

Textauszug
2

Während der Busfahrt in die Stadt schaue ich durch meine Reflexion in der Scheibe auf den See. Auf seiner riesigen Oberfläche spiegeln sich schwach die Formen der fernen Mourne-Berge.

Ich schicke Marian eine Nachricht und scrolle dann nach oben zu dem Bild, das sie mir gestern geschickt hat. Sie steht auf der Seilbrücke von Carrick_a-Rede. Früher warteten die Touristen stundenlang, um die Brücke überqueren zu können, aber jetzt ist sie die meiste Zeit des Jahres verlassen, und nur die Wellen brechen sich hundert Meter darunter am Ufer. Auf dem Bild ist Marian allein, hält sich an den Seilen fest und lacht.

Marian trägt ihr welliges braunes Haar offen oder steckt es mit einer goldenen Spange auf dem Kopf zusammen. Wir sehen uns ähnlich, wir haben die gleichen Augen, Wangenknochen und die gleiche dunkle Mähne. Allerdings sind Marians Haare einen Zentimeter kürzer als meine und weicher. Wenn sie nicht spricht, wirkt ihre Miene offen und amüsiert, als warte sie darauf, das Ende eines Witzes zu hören, während ich eher ernst bin. Beides hat seine Schattenseiten. Ich muss den Leuten oft versichern, dass ich mir keine Sorgen mache, wenn ich in Wirklichkeit nur nachdenke, und Marian, die seit sechs Jahren Rettungssanitäterin ist, wird immer noch bei jeder Schicht gefragt, ob sie neu in diesem Job sei. Sie sagt zum Beispiel: »Ich lege jetzt einen Infusionsschlauch.« Dann sieht der Patient sie erschrocken an und fragt: »Haben Sie das denn schon mal gemacht?«

Keine von uns sieht aus wie unsere Mutter. Die ist blond und untersetzt und strahlt eine lebhafte Herzlichkeit aus. Wir schlagen nach unserem Vater und seiner Seite der Familie, seinen Schwestern und Eltern. Das ist irgendwie ungerecht, da wir weder ihn noch einen aus seiner Sippe jemals zu Gesicht bekommen.

Ich träume vor mich hin, bis die Straße wieder vom See wegführt, dann aktiviere ich mein Smartphone und lese die Nachrichten. Ich produziere ein wöchentliches politisches Radioprogramm bei der BBC. Manchmal enden die Sendungen damit, dass sich Lokalpolitiker gegenseitig anschreien, andere dagegen sind sehr spannend, besonders zurzeit. Man kann heutzutage nicht in Nordirland leben und sich nicht für Politik interessieren.

Als wir Belfast erreichen, hole ich mir kurz bei Deanes einen Flat White. Das Café und die anderen Kunden wirken vollkommen normal. Man sieht es der Stadt nicht an, aber die IRA hat sie unter ihrer Fuchtel. Sie betreiben Schutzgelderpressung im großen Stil. Jede Baustelle muss ihnen Schutzgeld zahlen, und alle Restaurants in West-Belfast haben Türsteher. Ein IRA-Repräsentant sagt zu dem Besitzer: »Du brauchst zwei Türsteher, am Donnerstag- und Freitagabend.«

»Sei kein Idiot«, erwidert der Besitzer. »Ich brauche keine Türsteher, das hier ist doch nur ein Restaurant.«

Dann schicken sie ihm zwanzig Schläger, die den Laden demolieren, kommen am nächsten Tag zurück und sagen: »Siehst du, wir haben dir doch gesagt, du brauchst Türsteher.«

Es ist einfacher, sie zu bezahlen, als sich zu beschweren. In Anbetracht der Alternativen ist es bei vielen Dingen einfacher, zu tun, was sie verlangen.

Der Sohn unserer ehemaligen Nachbarin wurde von der IRA beim Drogenverkauf erwischt. Sie beschuldigten ihn - ohne jeden Funken Humor -, das Wohl der Allgemeinheit zu gefährden. Man befahl ihr, ihn zur Bestrafung hinter die Riverview-Läden zu bringen. Es endete damit, dass sie ihm die Kniescheiben zerschossen.

»Du hast ihn dorthin gebracht, damit sie ihn zusammenschlagen konnten?«, fragte ich sie.

»Ja, aber ich habe ihnen nicht erlaubt, auf ihn zu schießen. Sie hatten keinen verfickten Grund, ihm die Knie zu zerschießen.«

Ich verlasse das Café und biege in die Dublin Road ein. Das Broadcasting House liegt vor mir, ein Kalksteinbau mit riesig

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Northern Spy – Die Jagd
Untertitel:Thriller
Untertitel:Übersetzt von: Wolfgang Thon
Autor:Flynn Berry
Verlag: Aufbau Digital; Viking, New York
Erscheinungsjahr:2023
Sprache:Deutsch
362 Seiten
ISBN-13: 978-3-8412-3201-4

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